Premierenfest nach über 25 Jahren: Ende des Jahres kommen Passagiere der Franz-Josefs-Bahn wieder ohne Umsteigen von Wien in die tschechische Hauptstadt. Die „Krone“ war bereits vorab mit an Bord des „Silva Nortica“!
Für viele Festgäste war es ein Feiertag, der die Region ein Stück näher an das Herz Europas rückte: Nach mehr als einem Vierteljahrhundert und dem Abschied des legendären „Vindobona“ von den Gleisen der Franz-Josefs-Bahn gab es am Freitag erstmals die Möglichkeit, ohne Umstieg nach Prag zu fahren - zur Einweihung des neuen Zugs „Silva Nortica“, zu Deutsch: Nordwald, der die Region Südböhmen und Waldviertel bezeichnet. Am 11. Dezember nimmt der Zug mit den blauen tschechischen Garnituren wieder Fahrt auf.
5 Stunden und 12 Minuten Fahrzeit
Mit Speisewagen und weiterem Waggon ging es von Wien nach České Velenice nahe der tschechischen Grenze bei Gmünd, wo am Bahnhof gefeiert wurde. Landesrat Ludwig Schleritzko freute sich über den historischen Tag für das Wald- und Weinviertel. Ein Zug wird dann täglich in jede Richtung fahren, samstags und sonntags wird noch je ein zusätzlicher Zug eingesetzt. Die Fahrzeit wird 5 Stunden und 12 Minuten betragen. „18 zusätzliche Verbindungen pro Woche wird jeder im Pendlerverkehr spüren“, so Schleritzko.
Der heutige Tag ist ein historischer! Mit dem Begriff des ,Vindobona‘ sind wir aufgewachsen. Heute ist nicht dieser Zug, aber die Bahnlinie wiederauferstanden.
Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko
Zweistundentakt
„Dass ich das noch erleben darf“, meinte gar Gmünds Stadtchefin Helga Rosenmayer, die von einem weiteren Zusammenrücken der Regionen sprach. Die Einführung des neuen Zuges sei eine Wertschätzung der Region und der Menschen darin, was auch Jaromír Slíva, Amtskollege aus České Velenice, bestätigte. Christof Hermann, ÖBB-Regionalmanager für den Personenverkehr in der Ostregion, strich die herausfordernde Zeit der Pandemie hervor, in der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gelitten habe. Umso mehr freute es ihn, den neuen Zug auf den Weg gebracht zu haben. Mit den Ausbauten bis 2027 auf der Bahnstrecke wären dann bereits Züge im Stundentakt möglich. Aktuell wird ein Zweistundentakt gefahren.
Hoffen auf Speisewagen
Übrigens: Während beim „Silva Nortica“ ein 1.-Klasse-Waggon bereits fix ist, hofft man noch, dass auch Speisewagen miteingeplant werden. Diese waren schon damals ein starkes Zeichen dafür, sich nicht nur auf einer Nebenbahnstrecke zu befinden
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