Messstation im Garten

Hobby-Meteorologen sind dem Wetter auf der Spur

Kärnten
09.07.2022 05:55

Temperatur und Niederschlag werden quer über ganz Kärnten gemessen. Zu dem dichten Netz an Wetterstationen gehören auch private Gärten - seit 40 Jahren der von Heinz Fritz.

Wer wissen will, wie sich Niederschlag und Temperatur in den vergangenen 40 Jahren in Kärnten entwickelt haben, kann das anhand der Grafiken auf Internetseiten offizieller Wetterdienste tun. Man kann aber auch bei Heinz Fritz in Weinzirl bei Velden vorbeischauen und einen Blick in seine Aufzeichnungen werfen.

Der pensionierte ÖBB-Bedienstete und Rotkreuz-Fahrer ist seit 40 Jahren einer der Hobby-Meteorologen, die die großen Dienste bei der Wetter-Beobachtung unterstützen, indem sie ihre Gärten zur Verfügung stellen und regelmäßige Messungen vornehmen.

250 Messstationen im Land
Heinz Fritz macht das für den Hydrografischen Dienst des Landes, der über ein Netz von 250 Messstationen in Kärnten verfügt. Die Standorte sollten gleichmäßig über das Land verteilt und von jemandem bewohnt sein, der – so das Job-Profil – zuverlässig ist und Muse hat, sich mit Natur und Wetter zu beschäftigen. „Mich hat das schon immer fasziniert. Das Wetter ist voller Überraschungen“, erzählt der Veldener.

1000 Liter

pro Quadratmeter im Jahr gelten als durchschnittlicher Niederschlag. Kärnten hatte 2020 mit 1417 Litern einen Höchstwert.

Und deshalb steht in seinem Garten zwischen Kohlrabi und Tomaten eine kleine Wetterstation. Ein Thermograf, der aber mittlerweile ein Museumsstück ist, seit vor vier Jahren der topmoderne Ombrograf kam, der per Funk digitale Daten in Abständen von zehn Minuten in die hydrografische Zentrale übermittelt. Daneben steht das Ombrometer, das der Hausherr noch immer händisch bedient.

Da nehmen der 70-Jährige oder seine Frau Margit den Auffangbehälter heraus, schütten Regenwasser in ein Messrohr, tragen die Menge auf Zehntel genau in eine Tabelle ein, schicken das an die Profis. Und der 70-Jährige denkt nicht ans Aufhören, auch weil es interessant sei, subjektive Wahrnehmungen der anderen mit eigenen Aufzeichnungen zu vergleichen. „Ich widerspreche halt schon oft, wenn jemand klagt, es war zu heiß oder zu nass“, so der Garten-Meteorologe

Hermann Sobe
Hermann Sobe
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