Nationales Impfgremium

4. Stich: Empfehlung für alle im Herbst erwartet

Coronavirus
30.06.2022 16:25

Das nationale Impfgremium (NIG) empfiehlt nun auch schriftlich eine Corona-Auffrischungsimpfung, den vierten Stich, für Menschen ab 65 Jahren und Risikopersonen. Eine allgemeine Empfehlung für einen vierten Stich für Menschen mit gesundem Immunsystem im Alter von zwölf bis 64 Jahren haben die Experten derzeit nicht ausgesprochen. Sie erwarten eine solche Empfehlung für den Herbst.

Falls jemand seine Impfung trotz noch fehlender Empfehlung auf persönlichen Wunsch auffrischen lassen, so ist das derzeit für alle Personen ab zwölf Jahren möglich, sofern ihre Drittimpfung vier Monate lang zurückliegt. Geraten wird zu einem Abstand von sechs Monaten.

Die erste Impfserie umfasst derzeit bei allen Vakzinen zwei Immunisierungen im Abstand von drei Wochen. Ab sechs Monaten danach wird die Drittimpfung verabreicht, dann ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. Sofern gesunde Personen zwischen zwölf und 64 Jahren die Grundimmunisierung erhalten haben, tendieren „sie in der Regel nicht zu schweren Verlaufsformen mit stationären Aufenthalten“, so die Einschätzung des NIG.

Neue Impfkampagne startet im Herbst
Eine allgemeine Empfehlung für die Auffrischungsimpfung erwarten die für die Entscheidung zuständigen Experten für den Herbst. Dann wird die Bundesregierung laut Gesundheitsministerium auch eine niederschwellige Impfkampagne in Betrieben, Vereinen und anderen Einrichtungen starten. Alle Bürger sollen auch wieder per Brief über die Auffrischungsimpfung informiert werden, kündigte das Ministerium am Donnerstag an.

In der aktualisierten Anwendungsempfehlung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, wird ein vierter Stich für „Personen ab 65 Jahren und Risikopersonen ab zwölf Jahren mit Vorerkrankungen und/oder bei denen Umstände gegeben sind, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 bedingen können, oder bei denen ein kürzerer Impfschutz zu erwarten ist“, empfohlen. Die Auffrischung solle idealerweise sechs Monate nach der dritten Impfung oder einer Infektion erfolgen.

Keine Impfung für Kinder unter fünf empfohlen
„Gemeinsam mit den Ländern sprechen wir jetzt besonders die Über-65-Jährigen an, um sie von einer Auffrischungsimpfung überzeugen“, erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in einer Aussendung. Die Zulassung eines Impfstoffes, der an eine neue Variante angepasst ist, soll ausdrücklich nicht abgewartet werden. „Die derzeit verfügbaren Impfstoffe sind weiterhin hocheffektiv in der Vermeidung von Hospitalisierungen, Komplikationen und schweren Krankheitsverläufen“, hält das Impfgremium dazu fest. Kindern unter fünf Jahren empfiehlt es nach wie vor keine Impfung.

Das NIG wies in der Empfehlung auch darauf hin, dass die Infektion mit einer Omikron-Variante andere immunologische Eigenschaften hat als Infektionen mit vorangegangenen Virusvarianten. Eine Infektion mit BA.1 oder BA.2 führt zu keiner anhaltenden und belastbaren Immunität, sodass kein guter Schutz gegen eine neuerliche Infektion mit den derzeit vorherrschenden Varianten (BA.4, BA.5) besteht. Deshalb ersetzt eine durchgemachte Infektion jeglicher Variante keine Impfung in der Grundimmunisierung mehr. Auch neutralisierende Antikörper haben keine Relevanz für die Impfempfehlung. Kam es zu mehreren Infektionen, so wird der Impfabstand ab der letzten Infektion gerechnet.

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