Für Faschingskostüm

Gag mit gefälschtem Geld endet vor Gericht

Über 100 falsche 10-er bestellte der Tiroler (Symbolbild).

(Bild: Federico Gambarini)

Er wollte sich und seinen Kumpels nur einen Spaß erlauben - der Zoll fand das Packerl mit den Blüten aber weniger lustig. Nun musste sich ein 34-jähriger Tiroler daher vor Gericht verantworten.

Wir haben uns schon einmal vor circa zehn Jahren als Scheichs verkleidet“, holt der 34-jährige Sozialpädagoge aus Innsbruck aus. Täglich scrolle er aus Langeweile durch die Internetseite des Online-Händlers, bestelle sich Socken, Handschuhe – und leider auch einmal 106 Stück gefälschte 10-Euro-Scheine. Er habe die Blüten für einen Faschingsgag verwenden wollen: „Ich hatte dabei die Idee, dass wir das Geld anzünden und mit den brennenden Scheinen auch unsere Zigarren anzünden.“

Verkleidet als Scheich wollte der Mann mit seinen Freunden Zigarren mit brennendem Geld anzünden.

(Bild: MELANIE HUTTER)

Der Zoll fing das Packerl ab, der Fall landete vor Gericht. „Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht“, erklärt der Mann Richterin Andrea Wegscheider. Das Angebot sei aufgepoppt und er habe zugeschlagen. Wie groß die Scheine sein und wie echt sie aussehen würden - davon habe er keinen blassen Schimmer gehabt. Außerdem: Aufgrund von Lieferverzögerungen habe er das Paket abbestellt, bevor es überhaupt ankam und bevor er eine Nachricht von Behördenseite bekam.

Blüten haben sich quasi aufgedrängt
Sein Anwalt setzt zu einem langen, hochphilosophischen Plädoyer an: Er beginnt bei Bewusstseinsbildung von Kindern, spricht von Spiegelwelten und zeichnet die Geschichte von Computern nach, um zu dem Fazit zu kommen: Online-Dienste würden mit automatisierten Prozessen verhindern, dass sich Menschen bewusst entscheiden. Das Falschgeld habe sich seinem Mandanten quasi aufgedrängt. Es ergeht ein nicht rechtskräftiger Freispruch.