Sturmtief „Maya“ hielt am Sonntagabend die Einsatzkräfte in Tirol in Atem. Am späteren Nachmittag entluden sich bereits erste Gewitter im Außerfern, später gingen auch im Unterland schwere Unwetter mit Sturmböen und Hagel nieder. Die Feuerwehren im Land waren gefordert.
Bei der Leitstelle Tirol gingen am frühen Abend zahlreiche Meldungen ein - zwischen 16 und 19.30 Uhr gab es in Tirol 231 Feuerwehreinsätze. Die Kameraden waren hauptsächlich damit beschäftigt, Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Betroffen waren alle Bezirke, nur Osttirol blieb vom Sturm vorerst noch verschont. Sehr stark traf es hingegen Innsbruck-Stadt und -Land sowie Kufstein.
In der Festungsstadt wurde zwischenzeitlich Sirenenalarm ausgelöst, mehrere Einsätze liefen gleichzeitig. Gegen 17.30 Uhr ging rund 10 Minuten lang ein heftiger Sturm auf Kufstein und die umliegenden Ortschaften nieder, welcher teilweise golfballgroße Hagelkörner mit sich brachte. „Kurz nachdem das Unwetter sich verzogen hatte, hörte man schon die Sirenen der Feuerwehr“, schildert ein Augenzeuge.
Straßen durch Muren und Bäume versperrt
Wie die Polizei mitteilte, gingen im Bezirk Reutte am Nachmittag zwei Muren ab: Kurz nach 16 Uhr verlegte eine Mure die Lechtaler Bundesstraße. Die Feuerwehr Elmen sperrte die Strecke zwischen Stanzach und der Martinauer-Brücke und richtete eine Umleitung über Vorderhornbach-Martinau ein. Eine weitere Mure verlegte zur gleichen Zeit die L21 in Stanzach. Die Straße wurde über eine Länge von 80 Meter rund 2 Meter tief überschwemmt, die Feuerwehr richtete auch hier eine Sperre ein. Weitere Landesstraßen wurden zudem laut „Krone“-Informationen durch umgestürzte Bäume verlegt - so auch die Unterinntaler Landesstraße in Kramsach (Bezirk Kufstein).
In Kössen (Bezirk Kitzbühel) wirbelte der Wind ein Festzelt durch die Luft, verletzt wurde dabei niemand. Auch in der Landeshauptstadt waren Sturmschäden zu verzeichnen: Im Olympischen Dorf in Innsbruck wurde ein Baum entwurzelt, wodurch dieser auf ein Auto stürzte. Auch hier kam ersten Informationen zufolge niemand zu Schaden, ebensowenig wie in Imst. Dort deckten Starkwinde einen Teil des Blechdachs am Bahnhof Imst - Pitztal ab.
Windspitzen bis zu 143 km/h
Der Sturm fegte mit starken Böen über Tirol hinweg, am Innsbrucker Flughafen wurden Windstöße mit bis zu 143 Stundenkilometern gemessen. Im Außerfern gingen bereits am Nachmittag Hagelschauer nieder, so etwa gegen 15 Uhr auf der Hochthörle Hütte in Ehrwald. Auch aus dem Achental wurde Hagel gemeldet, die Körner erreichten hier ebenfalls eine beachtliche Größe.
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