Arbeitnehmer befragt

Job belastet die Psyche mehr als den Körper

Tirol
26.05.2022 11:00

Eine groß angelegte Umfrage in der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino (Euregio) offenbart die Belastungen von Arbeitnehmern. Demnach wird der psychische Druck im Job mittlerweile als deutlich höher eingestuft als die körperliche Belastung. Letztere ist im Norden ein größeres Problem als im Süden. 

Alle fünf Jahre führt die Europäische Union in den Mitgliedsstaaten aufwändige Befragungen zur Arbeitsbelastung in Betrieben durch. Erstmals haben Tirol, Südtirol und das Trentino diese Umfrage speziell für die Europaregion durchgeführt. 4500 Frauen und Männer wurden interviewt, hundert Fragen gestellt.

Mehr Negativ-Punkte in Nordtirol als südlich des Brenners
Im Rahmen einer Tagung wurde das Ergebnis am Mittwoch in der Arbeiterkammer (AK) in Innsbruck präsentiert. Die Arbeitnehmer wurden gefragt, wie sie die körperliche und psychische Anforderungen in ihrem Job einstufen. „Dabei hat sich gezeigt, dass in Nordtirol die körperliche Belastung höher eingestuft wird als im Süden“, zitiert Domenico Rief von der AK eine zentrale Erkenntnis. 26 Negativ-Punkte sind es in Nordtirol, 23 in Südtirol. Den geringsten Wert hat das Trentino mit 19 Punkten.

Warum das so ist, das gelte es noch genau zu klären, sagt Arbeitspsychologe Tobias Hölbling: „Kann sein, dass die Arbeitsbedingungen im Norden schlechter sind. Kann aber auch sein, dass im Norden das Bewusstsein höher ist und Probleme rascher wahrgenommen werden.“

Mehr als 30 Prozent klagen über extrem hohes Arbeitstempo
Was die Studie eindeutig zeigt: Der psychische Druck wird in der gesamten Europaregion deutlich höher eingestuft als körperliche Strapazen. Für Tirols AK-Chef Erwin Zangerl „ein Alarmsignal“. Mehr als 30 Prozent der Befragten klagen über extrem hohes Arbeitstempo und Termindruck. Aufschlussreich ist auch die Auswertung nach Branchen. Hier habe sich gezeigt, dass vor allem Gesundheits- und Tourismusberufe in jeder Hinsicht belastend sind, erläutert Zangerl: „Nun liegen erstmals konkrete Zahlen vor. Auf dieser Basis müssen wir versuchen, die Arbeitsbedingungen in der betrachteten Europaregion zu verbessern.“

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