Probebohrungen:

„Bauwerk ist es egal, ob ein Fluss darüber fließt“

Salzburg
26.05.2022 07:30

22 Bohrungen und über 100 Sondierungen: Die geologischen Bodenerkundungen für S-Link zeigen, was unter der Stadt steckt.

Sie sind in der Stadt kaum zu übersehen: die zwei orangenen Bohrtürme, die seit Monaten in der Innenstadt stehen - zurzeit beim Schloss Mirabell. Mit diesen bis zu einer halben Million Euro teuren Maschinen schauen Experten in den Untergrund.

„Es gibt eigentlich keinen Salzburger Seeton“

Warum? Damit die Tüftler des S-Link-Projektes genau wissen, mit was sie es zu tun haben. „Kies, Sand, Schluff und Ton“, zählt Geologe Bernhard Humer auf und zeigt die nach Tiefe angeordneten Kästen. „Viele sprechen vom Salzburger Seeton, den gibt es eigentlich nur umgangssprachlich.“ Der Ton-Anteil ist nämlich viel geringer. Vielmehr ist es ein grauer, feiner, mehliger Schluff-Sand, denn die „Krone“ fühlen durfte.

Seit März laufen die Probebohrungen mit der Firma Eder: Zwei Bohrtürme mit je zwei Mann bohren bis in eine Tiefe von 25 Metern, und sondieren sogar bis zu 80 Meter tief. Bis dato gab es 22 Kernbohrungen und weit über 100 Sondierungen. „Es war anspruchsvoll“, weiß Bohrmeister Andreas Steininger. Beim Platzl stieß man auf den Felsen des Kapuzinerbergs. Auch eine alte Basteimauer konnte freigelegt werden. Archäologen begleiteten die Bohrungen. Weiters wurde der Boden mit Geofonen „abgehört“: „Zur geophysikalischen Messung“, erklärt der Geotechniker Erich Saurer, der den Boden auf Festigkeit und Steifigkeit prüft.

Bauarbeiten starten Ende 2023

Kann gar eine Bahn unter der Salzach gebaut werden? „Dem Bauwerk ist es egal, ob da ein Fluss darüber fließt“, klärt Projektleiter Albert Greinmeister auf. „Es geht viel mehr um den Wasserdruck, und der ist bei der Salzach nicht so hoch.“ Anders wäre es bei einem größeren Bauwerk: „Provokant gesagt, ist es nur ein zehn Meter breiter und drei Meter tiefer Kanal.“ Zudem ist die Bauweise „schonend“. Zu 80 Prozent wird die S-Link-Bahn in Deckelbauweise errichtet: mit 80 Zentimeter dicken Seitenwänden aus Stahl, die in den Untergrund geschoben werden. Dies aber erst Ende 2023.

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