Falsche Polizisten

„Bei hohen Behebungen warnen wir vor Betrügern“

Tirol
19.05.2022 12:00

Die Betrugsmasche ist zwar schon alt, sie funktioniert aber - trotz zahlreicher Warnungen in den Medien - immer wieder: Ein Anrufer meldet sich bei einem Pensionisten oder einer Pensionistin unter dem Vorwand, ein Polizist zu sein. Im Zuge des Telefonats behauptet der Betrüger, dass das Geld auf der Bank nicht sicher sei. Die Opfer heben in Folge teilweise Unsummen ihres Ersparten ab und überreichen es dem Täter.

Auch die „Tiroler Krone“ berichtete immer wieder über derartige Fälle. So erst am Dienstag, da in Osttirol wieder vermehrt derartige Betrügereien auftraten. Freilich warnt auch die echte Polizei vor der Masche. Doch wie sieht es bei den Banken aus? Fragen diese bei höheren Geldbehebungen – vor allem bei älteren Personen – nach, wofür das Geld verwendet wird? Und betreiben auch sie diesbezügliche Sensibilisierung? Dazu rief die „Tiroler Krone“ bei drei Banken an.

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Wenn die Kunden trotz Aufklärung keine Bedenken äußern, dass sie Opfer eines Betruges sein könnten, kann die Bank die Auszahlung nicht verweigern.

Peter Tiefenthaler

„Mitarbeiter fragen bei hohen Summen nach“
Bei der Tiroler Sparkasse „sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf geschult, unübliche Bargeldbehebungen zu hinterfragen“, erklärt Peter Tiefenthaler, der Bereichsleiter im Vertrieb. „Wenn die Kunden dieser Frage ausweichen, wird über die gängigen Tatmuster wie den Polizeibetrug oder Enkeltrick aufgeklärt.“ Selbstverständlich könne aber jeder über seine Einlagen frei verfügen. „Wenn die Kunden trotz Aufklärung keine Bedenken äußern, dass sie Opfer eines Betruges sein könnten, kann die Bank die Auszahlung nicht verweigern“, sagt Tiefenthaler.

Infofolder der Polizei liegen in Filialen auf
Und wie sieht es mit der Präventionsarbeit aus? „An unseren Service- und Informationsschaltern sowie bei den Diskretkassen liegen entsprechende Informationsblätter der Polizei auf. Auf diesen Blättern wird beim Ansprechen einer verdächtigen Transaktion explizit hingewiesen“, sagt der Vertriebsleiter. Zudem erfolge ein Hinweis, dass bei hohen Beträgen die bargeldlose Zahlung sicherer sei.

Ähnlich das Vorgehen bei der Bank für Tirol und Vorarlberg: „Wir sensibilisieren und schulen unsere Mitarbeiter, insbesondere diejenigen in den Kassabereichen, regelmäßig zu Themen rund um Trickbetrügereien, speziell, wenn sich die Betrugsserien häufen“, heißt es. Bei ungewöhnlichen Abhebungswünschen der Kunden sei man besonders wachsam. „Zusätzlich thematisieren wir derartige Betrügereien auch in unseren regelmäßig geführten Gesprächen mit den Kunden und sensibilisieren sie so.“

„Ab 15.000 Euro wird über die Risiken aufgeklärt“
Die Volksbank weist die Kunden „ausdrücklich auf die erhöhten Sicherheitsrisiken hin, welche bei der Behebung hoher Bargeldbeträge ab 15.000 Euro auftreten können“, sagt Hubert Funder. Zudem „informieren und schulen wir unsere Mitarbeiter regelmäßig zu sicherheitsrelevanten Themen und aktuellen Betrugsszenarien und warnen Kunden vor Hackerattacken und Phishingmails“.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Warnungen auch wirken.

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