Nach 100 Jahren

„Herz-OP“ für Innsbrucks ältesten Wohnblock

Tirol
13.05.2022 14:00

Jetzt ist fix: Der Schlachthof in Innsbruck, mehr als 100 Jahre alt, bleibt zu zwei Dritteln erhalten. Nur der nördliche, älteste Teil wird abgerissen und durch ein Hochhaus ersetzt. Die Zahl der Wohnungen steigt um ein Drittel. Das Vorhaben gleicht einer Operation, denn 35 Bewohner wollen während des Umbaus bleiben.

Der 5000 Quadratmeter große, grüne Innenhof mit altem Baumbestand ist das größte Kapital des Schlachthofblocks, der zuletzt arg in die Jahre gekommen ist – kein Wunder bei einem Alter von mehr als 100 Jahren. Kein Lift, kein Balkon, keine Dämmung, alte Kohleöfen: Zeitgemäße Wohnqualität schaut anders aus. Jedoch sind die Grundrisse der Wohnungen laut Expertenmeinung so ideal, dass sich eine Sanierung lohnt.

Nutzfläche steigt: 100 Wohnungen mehr
Aber nur, weil gleichzeitig auch aufgestockt und der nördliche Teil gänzlich neu gebaut wird. Statt sechs Stockwerken kommen hier elf, dementsprechend steigt die Nutzfläche von 13.000 auf nunmehr 18.000 Quadratmeter. In Wohnungen ausgedrückt: Die Zahl steigt von 210 auf über 300. Selbstredend, dass Balkone und Lifte nachgerüstet werden und das Gebäude Passivhausstandard erreicht.

(Bild: Birbaumer Christof)

Grüne Lunge bleibt erhalten
Die gute Nachricht für die künftigen Bewohner: Die grüne Lunge im Innenhof bleibt erhalten, der Kindergarten wird von 1,5 Gruppen auf 3 aufgestockt. Großen Wert legt die Stadt auf soziale Durchmischung in Hinblick auf soziale Herkunft und Bildungsniveau, Alter, Familienstand usw. „Dies entspricht den Intentionen der ursprünglichen Errichter vor über 100 Jahren, welche den Schlachthofblock als sozialpolitisches Projekt verstanden und umgesetzt haben“, sagt SPÖ-GR Helmut Buchacher, der zehn Jahre lang für die Sanierung des Blockrandgebäudes gekämpft hat.

SPÖ-GR Helmut Buchacher (Bild: Birbaumer Christof)
SPÖ-GR Helmut Buchacher

Innsbrucker Büro siegreich
Den EU-weiten Architekturwettbewerb hat das Innsbrucker Büro „ma.lo architectural office“ gewonnen. Das Siegerprojekt bilde „eine neue funktionale und gestalterische Einheit zwischen Alt und Neu“, wurde gelobt. 2026 soll der Mega-Umbau fertig sein, etwa 35 Parteien wollen während der Bauzeit bleiben.

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