UNO: „beispiellos“

Wohl 3 Mio. mehr – Flucht noch lange nicht zu Ende

Ausland
26.04.2022 12:33

Die menschliche Katastrophe in der Ukraine scheint auch rund zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs kaum besser zu werden. Die Vereinten Nationen stellen sich sogar auf weitere drei Millionen Geflüchtete ein. Zurzeit hätten knapp 5,3 Millionen Flüchtlinge die Grenzen zu Nachbarländern überquert. Weltweit seien nur aus Syrien mehr Menschen geflohen, aber über einen sehr viel längeren Zeitraum, so die UNO.

Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) rechnet in diesem Jahr jetzt mit insgesamt 8,3 Millionen Menschen, die aus der Ukraine fliehen, sagte eine UNHCR-Sprecherin am Dienstag in Genf. Die Schnelligkeit, mit der die Flüchtlingskrise sich entwickle, sei in jüngster Zeit beispiellos, sagte die Sprecherin.

Mehr Geld für Versorgung benötigt
Für die Unterstützung der Geflüchteten benötige das UNHCR 1,85 Milliarden Dollar (1,73 Milliarden Euro), sagte die Sprecherin. Damit sollen Menschen in Ungarn, Moldau, Polen, Rumänien, der Slowakei, Bulgarien, Tschechien und Belarus bis Ende des Jahres unterstützt werden.

Knapp acht Millionen im Land geflohen
Im Land selbst sind nach UNO-Schätzungen 7,7 Millionen Menschen durch die Angriffe aus ihren Städten und Dörfern vertrieben worden und auf der Flucht. Weitere 13 Millionen Menschen dürften in verschiedenen Regionen gestrandet sein und könnten wegen der Sicherheitslage nicht fliehen, sagte die UNHCR-Sprecherin. Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar hatte die Ukraine etwa 44 Millionen Einwohner.

Lage immer schlimmer
Die Lage der Menschen im Land werde immer schlimmer, sagte ein Sprecher des UNO-Nothilfebüros (Ocha). Deshalb hat das Büro seinen Geldbedarf gegenüber dem ersten Spendenaufruf vom 1. März verdoppelt, auf 2,25 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro). Eingegangen seien bisher 980 Millionen Dollar an Spenden.

Die Menschen in der Ukraine sollen mit dem Geld für sechs Monate unterstützt werden. Das Nothilfebüro geht davon aus, dass 15,7 Millionen Menschen Hilfe brauchen. Geplant sind Bargeldzahlungen, Hilfe bei der Gesundheitsversorgung und Unterbringung sowie bei Trinkwasser, Toiletten und Hygieneartikeln.

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