Drohender Engpass

Große Sorgen: Blutkonserven werden schon knapp!

Steiermark
22.04.2022 14:25

Große Wirkung mit geringem Aufwand: Blutspender retten Leben und werden in der Steiermark jetzt dringend benötigt, weil die Lager mittlerweile schon fast leer sind. Der Bedarf an Blutkonserven steigt aber derzeit wieder.

Es ist nur ein kurzer Pieks, dann fließen 500 ml Blut aus der Vene in den angehängten Beutel. „Mit der Abnahme hat man eine wirklich gute Tat vollbracht“, bestätigt Christian Steinscherer, Leiter des Blutspendedienstes in Graz. Gleich darauf wird die Blutspende in ihre drei Hauptbestandteile, die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen und das Blutplasma, aufgetrennt. Parallel dazu durchläuft die Spende mehr als 20 Labortests.

Gibt es keine Auffälligkeiten, stehen die Blutprodukte in den steirischen Spitälern bereit, wo sie Patienten nach einem Unfall oder bei einer Operation das Leben retten können. „Wir sind dafür zuständig, dass genügend Blutspenden aufgebracht werden, allerdings sind diese seit der Omikron-Welle um knapp 20 Prozent gesunken. Bevor es massive Engpässe gibt, müssen wir dem dringend entgegenwirken“, berichtet Steinscherer. Die Lage sei gerade nicht besonders rosig: „Normalerweise nutzen wir die ersten Monate des Jahres, um den Lagerbestand aufzubauen, weil es ab April wieder verstärkt zu Freizeitunfällen kommt und mehr Blut gebraucht wird.“ Heuer hätte die Absonderung vieler Menschen diesem bedeutsamen Vorhaben aber einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Viele Menschen zum Blutspenden motivieren
„Unsere Aufgabe ist es nun, die Leute nach ihrer Corona-Erkrankung wieder zurückzugewinnen.“ Auch bei milden Symptomen muss nach der Genesung zwei Wochen gewartet werden, bis eine Blutspende möglich ist. Insgesamt würden sich 3,30 Prozent der Steirer in den Dienst der guten Sache stellen.

Ein Ziel sei es, diese Zahl auf 4 Prozent zu erhöhen. Das wären 180 Spenden pro Tag und eine Menge, mit der man auch die logistische Herausforderung bewältigen könne. „Wichtig ist, dass es kontinuierlich zu Spenden kommt, denn eine Konserve ist nur 42 Tage haltbar. Das darf nicht außer Acht gelassen werden“, sagt Steinscherer. Mindestens 18 Jahre alt müsse ein Spender sein und mindestens 50 Kilogramm auf die Waage bringen.

Doch die Erfüllung dieser Richtlinien alleine genügt nicht: „Es gibt viele Ausschlusskriterien wie etwa die Einnahme von Antibiotika, Fieberblasen oder Urlaube in bestimmten Ländern. Aus Sicht des Empfängers muss man sagen, leider oder Gott sei Dank“ erklärt der Experte die Kriterien, um die höchste Blutqualität sicherzustellen.

Debatte um homosexuelle Männer
Dabei sorgt eine ganz bestimmte Voraussetzung auch immer wieder für Aufregung: Wer in den letzten 12 Monaten als Mann Geschlechtsverkehr mit einem Mann hatte, wird wegen angeblich erhöhtem HIV-Risiko gesperrt. Eine Verkürzung auf vier Monate sei schon kurz vor der Umsetzung gewesen. „Uns erreichen diesbezüglich viele Anfragen und wir hoffen, dass bald etwas kommt, das die Menschen auf beiden Seiten glücklich macht - nämlich die Ärzte, die das verantworten, und jene, die gerne spenden möchten.“

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