Passende Parteichefs?

Koalitionsspitze steht auf dem Prüfstand

Karl Nehammer (ÖVP, li.) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)

(Bild: APA/FLORIAN WIESER)

Sowohl Kanzler Karl Nehammer als auch sein Vize Werner Kogler stehen in den kommenden Wochen zur Wahl - innerparteilich.

Seit sich Werner Kogler zuletzt 2018 als Chef der Grünen wählen ließ, blieb für die Ökopartei kein Stein auf dem anderen: Man kehrte ins Parlament zurück und zog in die Regierung ein; ganz zu schweigen von den koalitionären Turbulenzen mit zwei Kanzlerwechseln.

In zwei Wochen stellt sich Kogler nun wieder der Wahl - die nach knapp zweieinhalb Jahren in der Koalition mit der ÖVP ein interner Stimmungstest für die grüne Regierungsbeteiligung ist. Die Latte für Kogler, der erst vor wenigen Tagen mit seinem abgewanderten Kabinettschef einen seiner wichtigsten internen Verbündeten verlor, liegt extrem hoch: 2018 kam er auf eine Zustimmung von mehr als 99 Prozent.

In etwa dort liegt sie auch für Koglers Koalitionskollegen Karl Nehammer: Dessen Vorgänger Sebastian Kurz wurde Ende August 2021 von 99,4 Prozent der türkisen Delegierten zum Chef gewählt. Am 14. Mai stellt sich Nehammer beim ÖVP-Parteitag in Graz erstmals als Chef der Volkspartei zur Wahl.

Zwar gibt es im Vorfeld Diskussionen über eine Abkehr von der Kurz-Parteifarbe Türkis, inhaltlich spektakulär dürfte es dort ansonsten aber nicht zugehen: Die Personalmacht des Parteichefs, unter Kurz ausgebaut, soll ebenso bleiben wie die im Vorjahr gewählten Vizeparteichefs.