Umweltbewusste Kfz-Besitzer zahlen nun bis zu 1000 Euro mehr pro Jahr: „Die Kriterien sind unfair und punkto Klimaschutz teils grotesk!“, üben mehrere Burgenländer üben starke Kritik.
Im März beschlossen, am 1. April umgesetzt – jetzt geht’s ans Zahlen! Die Einführung der motorbezogenen Versicherungssteuer auf E-Autos wirbelt bei den Besitzern gehörig Staub auf. In Grenzen hält sich die finanzielle Zusatzbelastung für die Lenkerin (31) eines Fiat 500, den sie bei Fahrten von daheim in Mattersburg ins Büro nach Eisenstadt benötigt: „Statt wie bisher 75 Euro für die Versicherung kostet mich mein umweltfreundlicher Kleinwagen alle vier Wochen in Summe 100 Euro, zwei Monate Nachzahlung inbegriffen“, sagt sie.
500 Euro mehr
Die Lenkerin eines E-Autos der Marke Audi aus Neusiedl muss schon tiefer in die Tasche greifen. Sie liefert pro Jahr 500 Euro mehr an den Fiskus ab. „Das schmerzt, ist aber verkraftbar“, merkt die zweifache Mutter an.
Wirbel um Leistungswerte
Heftig fällt hingegen die Kritik an der Bundesregierung bei Elektrofahrzeugen größerer Dimension aus. Unfair behandelt fühlt sich der Lenker eines Tesla Model 3. „Das Problem beginnt schon bei den viel zu hohen Leistungswerten im Zulassungsschein, die Hersteller oft großzügig angeben. In meinem Fall sind 153 kW Nenndauerleistung angeführt, die zwar auf dem Prüfstand, aber nicht einmal annähernd im Betrieb erreicht werden können. Zahlen muss ich aber für 153 kW“, ärgert sich Lukas Lach aus Rotenturm. Ab sofort blättert er 730 Euro mehr pro Jahr hin.
Familie zahlt über 900 Euro mehr
Dem nicht genug stößt ihm ein weiteres schwerwiegendes Problem sauer auf: „Aus unerklärlichen Gründen lässt der Fiskus bei der Steuer – im Vergleich zu Benzinern – das höhere Gewicht der E-Pkw einrechnen. Die Elektrofahrzeuge werden für Schäden auf den Straßen verantwortlich gemacht und die Besitzer kräftig zur Kasse gebeten. Bei den Lkw ist das offenbar egal“, wundert sich Lach.
Die Groteske aus seiner Sicht: „Das höhere Gewicht ergibt sich aufgrund größerer Akkus, die viel effizienter sind und besser rekuperieren. Das heißt, die Energie wird etwa beim Bergabfahren leichter zurückgewonnen.“ Ein positiver Effekt im Sinne der Umwelt, der jedoch beim E-Familienauto finanziell noch mehr ins Gewicht fällt. Das bedeutet für ein Ehepaar mit zwei Kindern, das einen Tesla Model Y fährt, jährliche Extra-Ausgaben von 912 Euro.
Die Kritik an der E-Auto-Steuer wird lauter: „Ein unüberlegter Schnellschuss der Regierung!“ Lach: „Die Kriterien sind ungerecht, nur um das Budgetloch mit 80 Millionen Euro zu füllen. Das erweist dem Klimaschutz keinen Dienst.“
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