FPÖ-Kritik an Wien

Limits bei PCR-Tests: SPÖ will Ausnahmen für Ärzte

Politik
03.04.2022 15:45

Nachdem am Samstag die Ärztekammer an der neuen Corona-Teststrategie scharfe Kritik geübt hatte, schloss sich die SPÖ dieser am Sonntag an. Wie zuvor Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres und Vizepräsident Johannes Steinhart kritisierte am Sonntag auch SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher, dass es für niedergelassene Ärzte keine Ausnahmen von der Test-Limitierung auf fünf PCR-Tests gibt. Kritik an der Wiener Teststrategie übte indes die Wiener FPÖ.

Die Bundesregierung habe, „obwohl sie so lange an der Verordnung gearbeitet hat“, „auf die niedergelassenen Ärzt*innen sowie das Ordinationspersonal vergessen und sie nicht in die Ausnahmeregelung aufgenommen“, sagte Kucher in einer Aussendung.

Ärzte sowie das Ordinationspersonal seien seit Beginn der Pandemie einem „enormen Ansteckungsrisiko ausgesetzt und können selbst zum Überträger des Virus an geschwächte Personen werden“. Diese nicht in die Ausnahmeregelung aufzunehmen sei „respektlos gegenüber den Ärzt*innen und dem Ordinationspersonal, fahrlässig gegenüber ihren Patient*innen und alles in allem schlicht beschämend“, so Kucher.

Auch AK kritisiert neue Test-Strategie
Auch die Arbeiterkammer kritisierte am Sonntag die neue Test-Strategie: „Auf den weiterhin notwendigen Schutz von Risikopersonen wurde mit der neuen Testverordnung vergessen“, sagte AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung. „Es ist gut und begrüßenswert, dass die Bundesregierung den kostenlosen Test weiter finanzieren wird, wenn ich die Oma im Alten-, Pflegeheim oder Krankenhaus besuche. Aber wenn ich die Oma, die einer Risikogruppe angehört, in ihrer Wohnung besuche oder gar bei mir zu Hause betreue, kann sie doch nicht weniger schützenswert sein!“

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Wenn ich die Oma, die einer Risikogruppe angehört, in ihrer Wohnung besuche oder gar bei mir zu Hause betreue, kann sie doch nicht weniger schützenswert sein!

AK-Präsidentin Renate Anderl

„Fünf PCR-Tests und fünf Antigen-Test reichen keineswegs aus“
Anderl verwies darauf, dass für Ehegatten, Lebensgefährten oder Kinder von Risikopersonen ab jetzt „hohe Kosten durch die Testungen“ entstehen würden. „Auch Eltern von Kindern, die womöglich nicht geimpft sind und aufgrund von Vorerkrankungen vom Kindergartenbesuch befreit sind und zu Hause betreut werden, müssen tief in die Tasche greifen, um ihren Infektionsstatus laufend überprüfen zu können.“ Fünf PCR-Tests und fünf Antigen-Tests würden hierfür keineswegs ausreichen.

Auch würden Regelungen fehlen, ob und wie oft Menschen getestet werden sollen, die beispielsweise einer Ansteckung durch viel Kundenkontakt besonders ausgesetzt sind. „Die Menschen, die in den systemrelevanten Berufen jetzt zwei Jahre lang die Stellung gehalten haben, haben sich mehr Rechtssicherheit verdient.“

Nepp für Offenlegung des Lifebrain-Vertrags mit Wien
Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp kritisierte unterdessen das Wiener Testsystem. Er forderte via Aussendung eine „sofortige Offenlegung“ des Vertrages von Lifebrain/Alles Gurgelt mit der Stadt Wien. „Nachdem jetzt auch die Apotheken zwangsverpflichtet werden, ihre Corona-Tests über das Lifebrain-Labor auszuwerten, muss umgehend für Transparenz im Interesse der Steuerzahler gesorgt werden“, nahm er auf die an Vortag bekannt gewordene Einbindung der Apotheken ins Wiener Testsystem Bezug.

Es sei „inakzeptabel, dass SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker seit über einem Jahr ein Geheimnis um die Vertragsbedingungen macht“. Es sei „mit der aktuellen Monopolstellung von Lifebrain“ offensichtlich, „dass hier einem SPÖ nahen Unternehmen Millionen zugeschanzt werden“, meinte er.

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