Güter für die Ukraine

Überwältigende Hilfe: „Autos standen Schlange“

Tirol
21.03.2022 07:00

Anpacken statt nur Anteil nehmen: Caroline Huber aus Bad Häring steht stellvertretend für unzählige Tiroler, die der Ukraine-Krieg zum spontanen Sammeln von Hilfsgütern veranlasste.

Gerechnet habe ich mit ein paar Kartons, doch dann standen voll beladene Autos von unserer Einfahrt bis zur Straße hinaus!“, erzählt die Büroangestellte, die ihre Freizeit derzeit mit dem Sortieren von Kartons verbringt. Oder am Handy und auf Facebook, um die Transporte zu organisieren.

Ursprünglich hatte die 36-Jährige eine schon bestehende Sammelstelle aufgesucht, dort waren die Kapazitäten aber gerade erschöpft. „Da habe ich mich selbst auf die Hinterfüße gestellt und zufällig von einer Aktion in Achenkirch erfahren“, erzählt Huber. Dort arbeitet Saskia Groos, ein Stiftungsmitglied der in Ungarn gegründeten Initiative „Grenzenlose Kinderhilfe“.

Daher gehen die Transporte (derzeit gefragt sind Baby- und Kinderkleidung, Hygieneartikel, haltbare Lebensmittel) an die ungarisch-ukrainische Grenze bei Nyíregyháza. Freiwillige verteilen in Gemeindezentren das Lebensnotwendige an die Kriegsflüchtlinge.

Von Bad Tölz und Tiroler Sammelorten (Innsbruck, Maurach, Niederau) wurden schon mehr als 100 Tonnen Hilfsgüter im Wert von rund 300.000 Euro auf die Reise schickt. Von Carolines Garage ging dieser Tage schon der 13. Transport ab.

Private Freiwillige fahren die 1200-Kilometer-Route
Für die 1200-Kilometer-Strecke ist man auf private Helfer angewiesen. Beim „Tiroler Krone“-Besuch in Bad Häring belädt gerade ein Paar aus der Nähe von Garmisch seinen Kleinbus. Rund 300 Euro sind für Sprit und Mauten zu berappen. Caroline will Fahrer Simon gespendetes Geld in die Hand drücken, doch der Bayer winkt bescheiden ab – „das zahle ich selbst“.

Die Unterländerin erlebt in diesen Tagen große Hilfsbereitschaft auch von jenen, von denen sie glaubte, sie seien eher nicht für Derartiges zu motivieren. Nachsatz: „Ich habe in diesen Wochen unglaublich tolle Menschen kennen gelernt.“ Warum sie das alles macht? Die 36-Jährige ist kein Mensch von Pathos und Rührseligkeit, sie sagt pragmatisch: „Weil auch ich froh wäre, wenn ich in einer derartigen Notsituation tollen Zusammenhalt erlebe . . .“

Weitere Infos

Infos und Kontakte unter caromarcelhuber@gmail.com, www.grenzenlose-kinderhilfe.com

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele