Ruf um Hilfe

Lembergs Bürgermeister: „Kämpfen auch für euch“

Ausland
14.03.2022 19:55

Noch wurde Lemberg von Raketenangriffen verschont - aber schon einmal war es knapp. Laut Bürgermeister Andrij Sadowyj ist die Stadt in der westlichen Ukraine vorbereitet: „Es kann alle treffen“. An den Westen appelliert er um Hilfe.

Seit 2006 ist Andrij Sadowyj Bürgermeister von Lemberg – jetzt durchlebt der 53-Jährige die schwerste Phase seiner Amtszeit. „Ich habe vorhin verwundete Soldaten im Krankenhaus besucht – sie wollen so schnell wie möglich wieder zurück in die Kaserne. Der Angriff auf die Militärbasis war für uns alle ein Schock – aber auch ein Weckruf, uns zu helfen. Verschärft die Sanktionen gegen Russland, schließt endlich den Luftraum! Nicht erst in einem Monat, sondern heute“, forderte Sadowyj.

Seine Stadt wurde im Putin-Krieg zum Zufluchtsort für mehr als 200.000 Flüchtlinge. „Das ist quasi wie eine neue Stadt in Lemberg. Viele andere Städte wären kollabiert, wir nicht. Aber wir haben unsere Grenzen erreicht, es kommen täglich Tausende neue Flüchtlinge aus dem Osten zu uns.“

Versorgung kostet eine Million Euro am Tag
Auch finanziell eine enorme Belastung für Lemberg. „Die Menschen brauchen Essen, eine Unterkunft und andere Dinge zum Leben. Die Kosten belaufen sich auf eine Million Euro täglich. Wir haben sie in Theatern, Bibliotheken, Universitäten und dergleichen untergebracht - insgesamt wurden dafür 500 Institutionen geschlossen. Wir haben alle Ressourcen ausgeschöpft“, so der Bürgermeister.

„Keine Zeit, mich zu fürchten“
Wie lange Lemberg noch sicher sei, vermag er nicht zu beantworten. „Uns geht es wie jeder anderen Stadt in der Ukraine, es kann alle treffen. Keiner weiß, welche Ziele die russischen Raketen als Nächstes haben werden. Natürlich haben wir Angst, aber wenn du von früh bis spät arbeitest, hast du keine Zeit, dich zu fürchten.“

Lemberg sei auf Angriffe jedenfalls vorbereitet. „Wir haben Vorkehrungen getroffen, um eine harte Zeit zu überstehen“, meinte Sadowyj und richtete einen Appell an die restliche Welt: „Helft uns! Die Zukunft der freien Welt wird jetzt in der Ukraine entschieden, wir kämpfen auch für euch! Wir werden den russischen Bären wieder in seine Höhle treiben.“

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