GP von Monaco

Vettel will im “Gassen-Roulette” aus der Pole starten

Sport
27.05.2011 14:34
Runde sechs der Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 steigt am Sonntag (ab 14 Uhr im krone.at-Ticker) in Monaco. Die Vorentscheidung im Straßenkurs-Klassiker fällt freilich schon am Samstag im Qualifikationstraining. Nirgendwo ist die Startaufstellung so wichtig wie in Monaco, wo trotz KERS und des verstellbaren Heckflügelssystems auch diesmal Überholen fast unmöglich ist. Nach sieben Pole Positions in den letzten neun Rennen ist deshalb auch im Fürstentum Weltmeister Sebastian Vettel der Favorit.

Für den 23-jährigen WM-Leader wäre ein Sieg in Monaco nicht nur ein weiterer Schritt in Richtung zweiter Titel, sondern auch eine Premiere. Selbst im Vorjahr beim ersten Monaco-Sieg von Red Bull musste sich Vettel ausgerechnet seinem Teamkollegen Mark Webber geschlagen geben. Vettel ist bewusst, dass ohne Defekt oder Fahrfehler Pole hier schon mehr als die halbe Miete ist. "Ein Sieg hier wäre ganz speziell!"

Doch nicht zufällig spricht man in Monaco von einem Roulette. Die Streckencharakteristik gibt auch Außenseitern eine Chance. Ferrari kann hier die aktuellen Aerodynamik-Schwächen kaschieren und die neuen Pirelli-Reifen machen die Renn-Strategie angesichts der vielen Boxenstopps noch wichtiger.

Senna führt Siegesliste an
Auf jedem der 3.340 Meter ist zudem ein Fahrfehler drin, und der wird in Monaco sofort bestraft. Es gibt keine Kiesbette, kaum Auslaufzonen und die Fahrer zirkeln ihre 700-PS-Geschosse bis auf Zentimeter an die Mauern des Straßenkurses heran. Nur den Allerbesten gelangen hier Seriensiege. Ayrton Senna führt die Hitliste mit sechs Siegen vor Michael Schumacher mit deren fünf an.

Manchmal sind es nicht einmal mehr Millimeter, die die Piloten beim Tanz durch die Monaco-Gassen von den Leitschienen trennen. "Es gehört irgendwie dazu, mindestens einmal ganz leicht an der Mauer anzukommen. Es ist, als ob man der Strecke kurz 'Hallo' sagt", weiß Vettel, kann dieses Thema aber bereits abhaken. Er "begrüßte" die Mauer schon im Donnerstags-Training. "Ich hoffe, das war auch die letzte Berührung des Wochenendes", so Vettel.

Vettel mit "Antik-Helm"
Der 23-Jährige wird beim Traditionsrennen übrigens mit einem "Antik-Helm" an den Start gehen. Statt Glamour und Diamanten zieren Renn-Plakate ab den 1930er-Jahren den Kopfschutz des Weltmeisters. Der Silberton ist mit echtem Blattsilber aufgetragen und verstärkt die "Scheunenfund-Optik".

Selbst wenn Vettels Traum vom ersten Monaco-Sieg aufgeht: Noch keine Weltmeisterschaft wurde in einem Rennen gewonnen. Hauptkonkurrent Lewis Hamilton ließ deshalb im Fürstentum die Welt wissen, "dass ich hier unbedingt gewinnen will". Der McLaren-Fahrer baut auf den Fahrer-Faktor ("Hier braucht es Eier") und darauf, dass die kommenden drei Rennen in Monaco (28. Mai), Kanada (12. Juni) und Valencia (26. Juni) keine Hochgeschwindigkeitsstrecken sind.

Zwischen Kanada und dem Europa-Grand-Prix in Spanien will die FIA auch eine Entscheidung über den umstrittenen, von Auspuffgasen angeströmten Diffusor, den Red Bull zur Perfektion kultiviert hat, treffen. Womöglich ändert ein Verbot dieser aerodynamischen Hilfe am WM-Geschehen mehr als alles andere. Nicht zufällig sagte Vettel unlängst: "Alles was wir jetzt schon gutmachen, hilft uns später."

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(Bild: KMM)



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