Botschaft an Ägypten

Ex-Präsident Mubarak will um Gnade bitten

Ausland
17.05.2011 12:18
Der ägyptische Ex-Präsident Hosni Mubarak will angeblich für sich und seine Familie um Gnade bitten. Außerdem sei der im Februar entmachtete Staatschef dabei, eine Audio-Botschaft aufzunehmen, die er über ägyptische und arabische Sender verbreiten lassen will. Darin bitte er die Bevölkerung für jegliches Unrecht um Verzeihung, auch im Namen seiner Familie, berichtete die Kairoer Tageszeitung "Al-Shorouk" am Dienstag.

In dieser Botschaft wolle Mubarak, der fast 30 Jahre lang Präsident von Ägypten war, an seine früheren Verdienste als Soldat erinnern und sich zugleich für all seine Fehler entschuldigen. Außerdem werde er versprechen, im Falle einer Amnestie den gesamten Besitz seiner Familie dem Staat zu überschreiben und sich mit einer bescheidenen Pension zufriedenzugeben.

Gute Chancen für Begnadigung Mubaraks?
Nach Einschätzung des Blattes könnten Mubarak und seine Ehefrau Suzanne, gegen die ebenfalls wegen Korruption ermittelt wird, damit möglicherweise vom Militärrat begnadigt werden. Der Rat hatte nach Mubaraks Abgang am 11. Februar die Macht übernommen. Die Chancen, dass auch die Söhne Alaa und Gamal davonkommen, stünden jedoch schlecht, hieß es. Die Söhne sitzen wegen des Verdachts der illegalen Bereicherung in Untersuchungshaft.

Hosni Mubarak und seine Ehefrau sind formal ebenfalls Untersuchungshäftlinge. Sie werden jedoch aus gesundheitlichen Gründen bisher in einem Krankenhaus in Sharm el-Sheikh vernommen.

Arabische Herrscher wollen Verurteilung Mubaraks verhindern
Mehrere arabische Herrscher aus den Golfstaaten wollen verhindern, dass Mubarak vor Gericht gestellt wird. In den vergangenen Wochen kursierte in Ägypten sogar das Gerücht, Saudi-Arabien habe mit der Ausweisung aller ägyptischen Arbeiter gedroht, falls Mubarak ins Gefängnis gesteckt werden sollte. Dem Ex-Präsidenten wird unter anderem vorgeworfen, er habe sich illegal bereichert. Außerdem soll seine Rolle bei den blutigen Attacken auf die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz Anfang Februar untersucht werden.

Ägypter sollen "Vergangenheit vergessen"
Der Vorsitzende des Militärrates, Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi, hatte die Ägypter am Montag aufgefordert, sie sollten "die Vergangenheit vergessen" und nach vorne blicken. Sie sollten vor allem den Polizisten verzeihen, ohne deren Hilfe es nicht möglich sei, die wachsende Kriminalität einzudämmen, die sich nach der Revolution zu einem echten Problem entwickelt habe. Denn ohne innere Sicherheit sei kein wirtschaftlicher Aufschwung möglich, erklärte er vor Polizeioffizieren in Kairo. Es war die erste öffentliche Rede Tantawis seit der Revolution. Die Ansprache wurde im staatlichen Fernsehen übertragen.

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