Kampf um den Titel

Sturm-Coach Foda: “Jedes Spiel ist ein Herzschlagfinale”

Fußball
15.05.2011 13:39
90 Minuten in Wiener Neustadt, 90 Minuten zu Hause gegen Wacker Innsbruck. Sollte Sturm Graz auch die beiden letzten Runden der tipp3-Bundesliga erfolgreich überstehen, wäre dem Sensationsteam aus der Steiermark der dritte Meistertitel der Klubgeschichte sicher. Mit zwei Siegen gegen die beiden Mittelständler haben es die Grazer selbst in der Hand. Auf andere Rechenspiele will sich Trainer Franco Foda auch gar nicht einlassen: "Ab jetzt ist jedes Spiel ein Herzschlagfinale."

"Wir müssen sechs Punkte holen, dann kann uns niemand mehr den Titel wegnehmen", betonte Foda nach einem 2:0-Sieg gegen Fixabsteiger LASK, bei dem seine Equipe nur phasenweise überzeugt hatte. Die Entscheidung im Titelrennen werde erst in der letzten Runde am 25. Mai fallen, glaubt der Deutsche. Dann empfangen die Grazer Wacker Innsbruck, Titelverteidiger Salzburg gastiert bei der Wiener Austria, die ebenfalls nur zwei Punkte zurückliegt.

Davor müssen die Grazer mit Wiener Neustadt noch bei einem der drei besten Heimteams der Liga (punktegleich mit Salzburg und Ried) bestehen. Sturm ist aber nicht nur seit fünf Spielen ungeschlagen, sondern hat in dieser Phase auch nur ein Gegentor erhalten - beim 1:1 im Schlager bei der Austria nach Abseitsstellung durch Roland Linz. Der Austria-Goalgetter liegt mit Sturms Roman Kienast mit 19 Treffern in der Schützenliste gleichauf an der Spitze.

Kienast will "Schale in die Höhe heben"
Kienast würde sich neben dem Meistertitel auch gerne die Torjägerkrone aufsetzen, war er doch nach mäßig erfolgreichen Auslands-Engagements in Norwegen und Schweden bereits abgeschrieben. "Der Meistertitel wäre mir aber lieber. Wir wollen die Schale in die Höhe heben", versicherte der 27-Jährige, der auch beim LASK trotz mäßiger Leistung getroffen hat.

LASK-Trainer Walter Schachner stempelte die Grazer aufgrund des schaffbaren Restprogrammes bereits zum "Fast-Meister" - ein Ausdruck, der den nüchternen Sturm-Trainer zusammenzucken lässt. "Es gibt noch zwei Spiele zu absolvieren", betonte Foda. Der Sieg beim LASK sei lediglich ein "wichtiger Schritt in die richtige Richtung" gewesen.

Austria erfüllt Pflichtaufgabe
Die Austria hat im Meisterschaftsfinish ihre Pflichtaufgabe erfüllt. Vor den entscheidenden Runden gelang es den Wienern dank eines 1:0-Arbeitssieges gegen Wacker Innsbruck am Samstag, den Druck auf Sturm aufrecht zu halten. Bei weiter zwei Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter dürfen sich die Violetten aber auch in den anstehenden schweren Aufgaben gegen Rapid und Salzburg keine Blöße geben.

Die Austria trennen von Sturm aber nicht nur zwei Punkte, sondern auch das um vier Treffer schlechtere Torverhältnis. Demnach müssen die Favoritner schon auf einen kompletten Umfaller der Grazer hoffen. Denn gegen Rapid am kommenden Sonntag und Salzburg am 25. Mai dürfen sich die Violetten wohl keine Schützenfeste erwarten. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir am Ende ganz vorne stehen ist geringer als bei Sturm. Aber wir werden alles probieren", erklärte Karl Daxbacher.

Geduldsprobe in Hütteldorf
Für die jungen Austria-Profis kündigt sich im Vergleich mit dem angeschlagenen Erzrivalen aus Hütteldorf eine neue Geduldsprobe an. Schon gegen Wacker musste sich der Vizemeister eine Halbzeit lang gedulden, ehe Tomas Jun (53.) den Innsbrucker Abwehrriegel knacken konnte. Rapid dürfte vor heimischer Kulisse aber weitaus angriffslustiger agieren als die defensivorientierten Tiroler - was der Austria zugutekommen könnte.

Dass die Grün-Weißen der Austria keinen Zentimeter schenken werden, scheint allerdings klar. "Jeder will das Derby gewinnen, da bedarf es keiner zusätzlichen Motivation, da muss man nicht auf die Tabellensituation schauen", meinte Teamspieler Julian Baumgartlinger. Auch mental sieht der Salzburger seine Elf nun gefestigter als im Pannenmonat April. "Wir versuchen, den Kopf ein wenig beiseite zu lassen. Und das gelingt uns jetzt zum Glück wieder ein wenig besser."

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(Bild: KMM)



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