Land Tirol reagiert

Warteschlangen, Aggression: Nerven liegen blank

Tirol
02.02.2022 07:13

Behördlich angeordnete Corona-Tests werden in Innsbruck in der Olympiaworld gemacht. Warteschlangen, teils aggressives Verhalten prägen immer öfter das Bild. Nun schreitet das Land ein.

Mit der Olympiaworld Innsbruck verbinden die meisten Tiroler zum Beispiel ausgelassene Konzerte jeglicher Musikrichtung sowie spannende Eishockeyspiele der Haie. Doch seit Monaten dient das Areal auch als Teststraße. Dort werden behördlich angeordnete PCR-Tests durchgeführt, etwa wenn man sich aus der Quarantäne freitesten lassen möchte. Es ist die einzige Teststation in der Tiroler Landeshauptstadt, die dieses „Service“ anbietet.

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Ich musste sagenhafte dreieinhalb Stunden in meinem Pkw ausharren.

Eine Tirolerin zur "Krone"

Dass die Teststraße somit schier aus allen Nähten platzt, ist bei derzeit tagtäglich Tausenden Neuinfektionen wenig überraschend. Ob mit Pkw, Fahrrad oder zu Fuß – hier wartet jeder auf die Durchführung seines Covid-Tests. „Ich musste sagenhafte dreieinhalb Stunden in meinem Pkw ausharren“, ärgert sich eine Tirolerin (Name bekannt). Viele weitere derartige Beschwerden erreichen unsere Redaktion seit einigen Tagen.

Lange Warteschlangen, wüste Beschimpfungen
Die langen Warteschlangen haben wiederum lange Staus zur Folge, die teils sogar bis zur Grassmayr-Kreuzung zurückreichen. „Alles ist versperrt, ich kann derzeit nicht einmal mehr zum Supermarkt hinfahren“, ärgert sich ein Anrainer, der anonym bleiben möchte.

Bei immer mehr Betroffenen, die in der Schlange warten, liegen die Nerven blank, sie vergessen regelrecht ihr gutes Benehmen. Das wird vor allem dann gut ersichtlich, wenn jemand versucht, sich ohne Rücksicht auf Verluste vorzudrängen. Dieser wird auf der Stelle wüst beschimpft. Das zeigt sich nicht nur beim „Krone“-Lokalaugenschein, sondern ist auch auf einem Video gut zu sehen, das gerade in den sozialen Netzwerken kursiert.

Freitesten nun auch mit Gurgeltest
Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes beim Land Tirol, verkündete am Montag – spät, aber doch – einen Vorschlag, der die Lösung des Problems sein soll: „Ab sofort kann ein Freitesten unter Einhaltung bestimmter Vorgaben auch mittels eines selbst durchgeführten PCR-Gurgeltests im Rahmen der Aktion ,Tirol gurgelt’ erfolgen. Außerdem muss eine mindestens 48-stündige Symptomfreiheit bestätigt werden.“

Das Prozedere sieht wie folgt aus: Positiv Getestete erhalten am fünften Tag der Quarantäne eine SMS seitens der Behörde samt QR-Code und einer zehnstelligen Event-Nummer. Folglich muss in der MyNovatium-App oder der Web-Anwendung die neue Funktion „Freitesten“ gewählt werden. Dann muss die Event-Nummer eingegeben werden, damit die Behörde die Testung mit der betroffenen Person auch verknüpfen kann. Der durchgeführte Gurgeltest soll abschließend von einer Person des Vertrauens in einer Abgabestelle – etwa Spar- oder MPreis-Filialen – deponiert werden.

Prinzipiell funktionieren diese PCR-Gurgeltests gut, das Ergebnis ist relativ zügig verfügbar. Doch es gibt auch Ausreißer. Ein „Krone“-Leser warf seine Testprobe am Samstag ein, sein Ergebnis kam 55 (!) Stunden später. Es liegt auf der Hand, dass ab sofort der Run auf diese PCR-Gurgeltests noch größer sein wird. Bleibt zu hoffen, dass nötige Vorkehrungen getroffen worden sind – Stichwort Ressourcen ...

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