01.02.2022 06:00 |

„Krone“-Kommentar

Putin hat NATO wachgeküsst

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Macron hatte die NATO schon für „hirntot“ erklärt. Dann kam Putin und hat der NATO neues Leben eingehaucht. Ob das im Sinne des Erfinders der Ukraine-Krise war? Seine Panzerdiplomatie hat wohl etwas zu scharf geschossen.

Das Ultimatum („... sonst gibt es Konsequenzen“), die Osterweiterung auf den Stand von 1997 zurückzubauen, bringt Russland kein Jota mehr an Sicherheit. Im Kreml müsste man wissen, dass die Ideologie von der beschränkten Souveränität von Nachbarstaaten eine Rechnung ohne den Wirt ist. Die Osterweiterung mag nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen sein, aber sie wurde niemandem aufgedrängt. Vielmehr haben die ex-sowjetischen Satellitenstaaten darauf gedrängt - aus Furcht vor der Rückkehr der Sowjetunion. Darin wurden sie nun bestätigt. Sie fordern jetzt erst recht NATO-Truppen auf ihrem Territorium, und Schweden kippt Richtung NATO.

Die Ukraine ist für den Kreml erst in zweiter Linie eine Sicherheitsfrage, denn die drei (nicht-slawischen) baltischen NATO-Republiken sind für Russland offensichtlich kein Sicherheitsproblem. Die Ukraine aber ist für Putin in erster Linie eine Volkstumsfrage. Der russische Nationalismus kennt nur die gemeinsame slawisch-orthodoxe Nation und beschuldigt die Regierung in Kiew, einen Nationalismus gegen alles Russische aufzubauen - mit der NATO im Hintergrund.

Hoffentlich täuscht sich Putin nicht: Statt Jubel würde ihn in der Ukraine ein „Afghanistan“ erwarten.

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