Die „Schule am See“ in Hard ist jüngst mit dem Innovationspreis des Bildungsministeriums bedacht worden. Neos, Grüne und SPÖ haben dies zum Anlass genommen, die Debatte um die „Gemeinsame Schule“ wieder neu zu beleben. Wolfgang Türtscher, Landessprecher von „Pro Gymnasium Vorarlberg“, hat damit keine Freude.
Beim Thema „Gemeinsame Schule“ scheiden sich die Geister. Zwar belegen internationale Beispiele und diverse Studien - darunter auch ein Forschungsprojekt, das 2013 im Auftrag des Landes durchgeführt wurde -, dass dieses Modell viele Vorteile hätte und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen würde. Genau aus diesem Grund hat der Landtag 2015 sich einstimmig zu dem Ziel bekannt, bis 2025 die „Gemeinsame Schule“ einzuführen. Passiert ist seither allerdings wenig - was nicht zuletzt an den Gegner des Modells liegt. Diese sind vor allem in der Bundes-ÖVP zu verorten. Die verhärteten Fronten schlugen sich letztlich auch in einem Nationalratsbeschluss aus dem Jahr 2017 wieder, der zwar grundsätzlich die Möglichkeit einer „Modellregion Gemeinsame Schule“ vorsieht, allerdings mit kaum umsetzbaren Auflagen. Wörtlich heißt es: „Wenn mehrere Schulen einer Region, darunter eine AHS-Unterstufe, Modellregion werden wollen und Schüler, Eltern und Lehrer zustimmen, wird die Bildungsdirektion das in die Hand nehmen. Eine Zuständigkeit des Landes und des Landtages ist nicht gegeben.“
Eine landesweite Umstellung auf die Gemeinsame Schule ist nicht möglich bzw. wenig wahrscheinlich, zumal eine politische Haltungsänderung des Bundes nicht erkennbar ist.
Wolfgang Türtscher, Landessprecher von „Pro Gymnasium“
Die aktuellen Rufe nach der „Gemeinsamen Schule“ seien folglich nur Getöse, so Wolfgang Türtscher, Landessprecher von „Pro Gymnasium“ und erklärter Gegner des Modells: „Wie bisher müssen die Schulpartner, Eltern und Lehrer in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Außerdem hat der Bund ausgeschlossen, dafür zusätzliche Budgetmittel zur Verfügung zu stellen. Damit ist eine landesweite Umstellung auf eine Gemeinsame Schule nicht möglich bzw. wenig wahrscheinlich, zumal eine politische Haltungsänderung des Bundes nicht zu erkennen ist.“
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