Schlepper verhaftet

Schüsse auf Soldat: „Habe nur noch funktioniert“

Steiermark
19.01.2022 18:30

Jetzt spricht erstmals jener steirische Soldat, auf den ein Schlepper im Burgenland an der Grenze zu Ungarn das Feuer eröffnete. Die ungarische Polizei nahm indes 48 Stunden nach dem Attentat den flüchtigen Schützen fest.

Österreichische Soldaten unter Beschuss! Was für die meisten Landsleute in der heutigen Zeit (zum Glück) völlig unvorstellbar klingt, wurde für einen Wachtmeister aus der Steiermark Realität. Und die Erinnerungen an die Geschehnisse, die sich am 17. Jänner 2022 abgespielt haben, werden ihn wohl noch lange begleiten.

„In dem Augenblick, als der Mann das Feuer eröffnet hat, versuchst du einfach zu funktionieren“, erzählt der Soldat der „Krone“. Erst als er in Sicherheit war, galt der erste Gedanke seiner Frau. Seinen Namen kann er aus Sicherheitsgründen nicht nennen, der Arm der Schleppermafia ist lang.

Kontrolle durchbrochen
Dabei sah zu Dienstbeginn alles nach Routine für die vierköpfige Gruppe des Jägerbataillons 17 aus dem steirischen Straß aus. Doch als das Quartett seinen Posten beim Grenzübergang Bildlein im Burgenland bezogen hatte, fiel ihnen sofort ein aus Ungarn kommender blauer Van mit abgedunkelten Scheiben auf. Als der Fahrer die Anhaltesignale der Soldaten sah, stieg er aufs Gas und durchbrach die Kontrolle

„Gemeinsam mit einem Kameraden hab ich sofort die Verfolgung aufgenommen“, erzählt der Gruppenkommandant aus der Südsteiermark. Auf einem Feldweg in Richtung Eberau verlor der Schlepperfahrer aus Moldawien die Kontrolle über das Fahrzeug. Insgesamt zwölf Migranten aus Afghanistan flüchteten.

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Auf einmal hat dann einer eine Waffe gezogen und geschossen!

Jener Wachmeister, auf den geschossen wurde

„Einen Teil haben wir gleich gefunden, und mein Kollege blieb zur Bewachung zurück.“ Die Übrigen hat der Steirer mithilfe der lokalen Bevölkerung aufgespürt. „Ich habe aber gewusst, dass das noch nicht alle waren, und mich wieder ins Auto gesetzt.“

„Waffe gezogen und geschossen“
Kurze Zeit später erblickte er auch zwei Männer. „Ich hab sie mehrmals aufgefordert, stehenzubleiben - auf einmal hat dann einer eine Waffe gezogen und geschossen!“ Sofort legte der Berufssoldat den Retourgang ein. Auch seine Dienstwaffe hatte er entsichert. „Aber da sich die Männer schon auf ungarischem Staatsgebiet befanden, hab ich nicht abgedrückt.“

Nur 48 Stunden nach dem Schuss-Attentat ging der Attentäter nun im Nachbarland ins Netz: Ungarische Polizisten identifizierten den Moldawier bei einer Auto-Kontrolle in Körmend – Festnahme!

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