Hohe Ansteckungsgefahr

Virologin: „Infizierte Menschen sind überall“

Ausland
13.01.2022 14:33

Die bekannte deutsche Virologin Isabella Eckerle warnt davor, sich trotz negativen Testergebnisses in Sicherheit zu wiegen. Besonders die Schnelltests würden auch hochpositive Proben nicht zuverlässig erkennen, warnt die Wissenschaftlerin von der Universitätsklinik Genf. „Infizierte Menschen sind jetzt überall“, sieht auch sie die Omikron-Welle des Coronavirus voll angelaufen.

Die Virologin forscht in Genf aktuell zur Zuverlässigkeit von Schnell- und Selbsttests. Und die Ergebnisse sind recht ernüchternd: Die Labordaten hätten gezeigt, „dass viele Tests selbst hochpositive Proben nicht erkennen, obwohl die Patienten, von denen die Proben stammen, sehr wahrscheinlich bereits ansteckend waren“, sagte Eckerle im Interview mit der „Wirtschaftswoche“.

Wer sich jetzt in ein Restaurant setzt, riskiert Infektion
Jemand, der am Morgen einen Schnelltest mache, der negativ ausfalle, könne zudem am Abend bei einem Restaurantbesuch bereits infektiös sein, erklärte Eckerle. Sie betonte deshalb: „Wer sich jetzt in ein Restaurant setzt, riskiert trotz aller Hygienemaßnahmen eine Omikron-Infektion.“ Da in Gaststätten eben auch laut geredet werde, man esse und dabei verständlicherweise keine Maske trage, sei eine Ansteckung daher auch nicht unwahrscheinlich - selbst, wenn alle Gäste neben Impfung oder Genesung einen tagesaktuellen Test haben.

Nichtsdestotrotz sei der Einsatz von Schnelltests sinnvoll, betonte die Forscherin dennoch. Sie könnten die Labore entlasten und Infektionsketten unterbrechen.

Positivraten steigen ins Unermessliche
Das Virus sei jedenfalls schon „überall“, meinte sie zudem im Kurznachrichtendienst Twitter. „Man geht aus dem Haus, und trifft auf jemanden, der das Virus hat“. Sie habe kürzlich bereits den dritten Kontakt innerhalb kürzester Zeit gehabt. Die Test-Positivraten würden nun ins Unermessliche steigen, so Eckerle.

Sie empfiehlt daher dringend, von zu Hause zu arbeiten, sofern das möglich ist. Wenn nicht, solle man unbedingt auf den Schutz einer FFP2-Maske setzen. „Wahrscheinlich bekommt man irgendwann Omikron, aber trotzdem besser nicht jetzt“, meinte sie weiter - besonders für Risikopersonen und Ungeimpfte (bzw. noch nicht impfbare Personen) sei die Situation gefährlich, mahnt Eckerle.

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