Fund aus Kreidezeit

„Niederösterreich-Dino“ verrät Geheimnisse

Niederösterreich
12.01.2022 14:00
Bereits im Jahr 1859 wurden in einem Bergwerk bei Muthmannsdorf, Bezirk Wiener Neustadt, die Überreste eines rund 80 Millionen Jahre alten Dinosauriers entdeckt. Forscher der Universitäten Wien und Greifswald (D) haben nun anhand eines CT-Scans den Struthiosaurus austriacus näher unter die Lupe genommen.

Das blau-gelbe Urzeitwesen, welches zur Gruppe der Ankylosaurier gehört – pflanzenfressende Dinosaurier mit massiven Knochenplatten und teils einer Keule am Schwanzende –, dürfte wohl nicht zu den eindrucksvollsten Geschöpfen der Kreidezeit gehört haben. Immerhin war es laut den aktuellen Forschungen ein recht behäbiger und schlecht hörender Zeitgenosse, der meist allein unterwegs war. Doch trotzdem gilt der Sensationsfund aus dem späten 19. Jahrhundert als große Quelle für heutige Erkenntnisse.

(Bild: Universität Greifswald)

Um mehr über die Lebensweise dieser Tiere herauszufinden, untersuchten Cathrin Pfaff, Leiterin der Micro-CT-Facility am Institut für Paläontologie der Universität Wien, und Marco Schade von der deutschen Universität Greifswald in ihrer aktuell veröffentlichten Arbeit einen rund fünf Zentimeter großen Teil des Schädels des „niederösterreichischen“ Dinos mit einem hochauflösenden Computertomografen. So fanden die Wissenschafter im prähistorischen Innenohr die bisher kürzeste Saurier-Gehörschnecke aller Zeiten.

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Anders als seine anderen Verwandten, verließ sich Struthiosaurus bei der Verteidigung wohl auf die passive Wirkung der Panzerung.

Marco Schade, Urzeitforscher von der Universität Greifswald.

Anhand dessen gehen sie davon aus, dass Struthiosaurus austriacus schlecht hörte und deshalb auch ein Einzelgänger gewesen sein muss: „Tiere produzieren in der Regel Frequenzen, die sie in der innerartlichen Kommunikation selber auch wahrnehmen können. Wenn sie nun schlecht hören und daher schlecht kommunizieren konnten, steht zur Debatte, ob es sich nicht um Einzelgänger handelte“, so Schade zur APA. Die Forscher berichten darüber prominent im bekannten Fachjournal „Scientific Reports“.

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