„Traum wahr geworden“

Bedürftige Familie zog in Eigenheim aus 3D-Drucker

Elektronik
28.12.2021 15:01

Eine bedürftige Familie ist kurz vor Weihnachten in das wohl erste soziale Wohnbauprojekt der USA gezogen, das mittels 3D-Drucker realisiert wurde. In nur zwölf Stunden zog eine Hightech-Baumaschine Schicht für Schicht die Mauern des 111-Quadratmeter-Hauses hoch, das die Hotelangestellte April nun mit ihrem 13-jährigen Sohn bewohnt.

Habitat for Humanity Peninsula and Greater Williamsburg verkauft Häuser an bedürftige Familien und vergibt zinslose Kredite mit einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren. Mithilfe der Organisation konnte April, die sich als Gegenleistung zudem 300 Stunden ehrenamtlich für den Bauträger engagierte, sich und ihrem Sohn ein neues Eigenheim „drucken“ lassen.

Die Hotelangestellte erzählt, für sie sei damit kurz vor Weihnachten ein Traum wahr geworden. Sie sei überglücklich mit ihrem Zuhause. „Das ist alles für meinen Sohn. Wenn Sie wirklich an etwas glauben, bleiben Sie dran und dann können Sie es schaffen.“

Bauzeit durch 3D-Druck deutlich verkürzt
Insgesamt zwölf Stunden dauerte es, die Außen- und Innenwände Schicht für Schicht zu „drucken“. Als Baumaterial diente Beton, bei einzelnen Teilen des Hauses - etwa dem Dach oder dem Vordach - kamen traditionelle Materialien wie Holz und klassische Baumethoden zum Einsatz.

Auch wenn nicht das komplette Haus im Hightech-Verfahren „ausgedruckt“ wurde, habe der 3D-Drucker „die normale Bauzeit um mindestens vier Wochen verkürzt“, schreibt die soziale Wohnbauorganisation auf ihrer Website.

3D-Drucker produziert im Haus Kleinteile
Eine Besonderheit des Hauses, das Habitat for Humanity gemeinsam mit der Baufirma Alquist errichtet hat: In der Küche steht ein 3D-Drucker, mit dem sich die neuen Bewohner kleinere Gegenstände - Steckdosenabdeckungen oder Lichtschalter - bei Bedarf selber ausdrucken können. Die Vorlagen können sie kurzerhand aus dem Internet herunterladen.

Die Initiative aus den USA erinnert an das Projekt „Milestone“ in den Niederlanden: Dort wurde im Mai - krone.at berichtete - ein Häuschen mittels 3D-Drucker errichtet, in das ein Pensionisten-Ehepaar einzog. Dabei handelte es sich allerdings um ein vorübergehendes Experiment. April und ihr Sohn hingegen bleiben dauerhaft in ihrem Haus aus dem 3D-Drucker.

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