Zu spät gespendet
Abgelaufen: Nigeria zerstört eine Mio. Impfdosen
Nigeria hat mehr als eine Million Corona-Impfstoffdosen vernichtet, weil das Verfallsdatum überschritten war. Die vor einigen Monaten von Industrieländern gespendeten Dosen des Astrazeneca-Vakzins seien verbrannt worden, gab die für Impfungen zuständige Gesundheitsbehörde Nigerias am Mittwoch bekannt.
In dem mit 220 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas sind bisher nur vier Millionen Menschen vollständig geimpft - weniger als drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung.
Spende „kurz vor dem Verfall“
„Als uns diese Impfstoffe angeboten wurden, wussten wir, dass sie nur eine kurze Haltbarkeitsdauer hatten“, erklärte die Behörde. Der Druck sei jedoch groß gewesen, wegen der Impfstoffknappheit zuzugreifen. Reiche Länder horteten die Impfstoffe und böten sie dann als Spende an, „wenn sie kurz vor dem Verfall stehen“, klagte die Behörde.
UNO warnt vor Ungleichheit
Die UNO warnt seit langem davor, dass die ungleiche Verteilung von Impfstoffen dazu führt, dass viele Menschen in den ärmeren Ländern keine einzige Impfung erhalten, während die reicheren Länder Auffrischungsimpfungen vorantreiben.
Angesichts eines rasanten Anstiegs der Corona-Zahlen haben die Behörden in Nigeria die Bevölkerung zuletzt zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. In dem westafrikanischen Land wurden seit Beginn der Pandemie rund 225.000 Corona-Fälle gezählt. Dabei wurden weniger als 3000 Todesfälle registriert. Experten führen die vergleichsweise geringen Infektionszahlen aber auf die wenigen Tests zurück.
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