„Desinformation“
WHO warnt vor Tabak-Lobbyisten in eigenen Reihen
Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor Rückschritten im Kampf gegen die Gefahren des Tabakkonsums. „Neue Produkte, aggressives Marketing und Desinformation drohen die Fortschritte zunichtezumachen, die wir erzielt haben“, erklärte Andrew Black, Leiter des Sekretariats der Anti-Tabak-Konvention am Montag in Genf. Auch vor Lobbyisten in den eigenen Reihen wurde gewarnt.
Alle Teilnehmerländer wurden aufgefordert, Vertreter der Industrie nicht in ihren Delegationen zu dulden. Tabakfirmen seien sehr einflussreich, mahnte Etienne Krug, Direktor der für Tabak zuständigen WHO-Abteilung. „Wir müssen uns der Einmischung der Industrie in Debatten bewusst sein.“
Vertreter der 183 Vertragsstaaten der Konvention treffen sich diese Woche in der Schweizer UNO-Stadt, um über Entwicklungen im Konsum und in der Kontrolle von Tabak- und Nikotinprodukten zu beraten. Vor der Konferenz hatte ein angeblich geplantes EU-Verbot von Filterzigaretten Schlagzeilen gemacht – die Angaben wurden von der EU dementiert.
Vapes sind elektronische Geräte, die eine Flüssigkeit erhitzen und Dampf erzeugen, der inhaliert wird. Die meisten Vapes enthalten Nikotin. Helbig würde auch ein Filterverbot begrüßen.

Experten: Filter verleiten dazu, Giftstoffe tiefer zu inhalieren
Die WHO würde ein Filterverbot zwar begrüßen, doch die Besteuerung von Tabak würde den Verbrauch noch viel stärker schrumpfen lassen, sagte Krug der Deutschen Presse-Agentur. „Die Tabak- und Nikotinindustrie ist mit immer neuen Produkten unterwegs, etwa den Vapes, weil sie junge Leute ansprechen, die sie damit früh nikotinabhängig machen – so sichern sie ihren Markt“, sagte die Ärztin Ulrike Helbig, die das Berliner Büro der Deutschen Krebshilfe leitet. Laut den Fachleuten reduzieren Filter die Gefährlichkeit des Rauchens praktisch nicht, sondern verleiten dazu, Giftstoffe tiefer in die Lunge zu inhalieren. Die Vorschläge sind nicht als verbindliche Maßnahmen konzipiert.
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