2001 wurde Walter K. wegen acht Banküberfällen zu 14,5 Jahren Haft verurteilt. Er verbüßte die Strafe und wurde sofort in die Sicherungsverwahrung überstellt. Ein konkretes Haftende gab es nicht. Nach und nach verdiente er sich mit guter Führung kleine Vergünstigungen. Er besorgte sich eine Wohnung und knüpfte soziale Kontakte. Doch vor allem wegen Corona wurde ihm der Freigang entzogen und das Handy abgenommen. Dadurch kam er auch nicht an sein Bitcoin-Konto heran.
Überfall bei Ausgang für Impfung
Einen kurzen Ausgang für die Corona-Impfung nutzte Walter K. zur Flucht. Er fuhr nach Österreich und überfiel kopf- und planlos eine Bank im niederösterreichischen Krumbach. Mit der Beute von 160.000 Euro setzte er seine Flucht nach Slowenien fort und dann weiter Richtung Osten. An der Grenze zu Bulgarien war Endstation, nach kaum einer Woche in Freiheit. Dort lag bereits der Haftbefehl vor. Denn die Ausforschung war nicht schwierig, Walter K. war mit dem eigenen Auto vor der Bank vorgefahren.
„Wenn ich normal entlassen worden wäre, wäre nichts passiert“, sagt er jetzt vor Gericht in Wiener Neustadt (NÖ). Verteidigerin Iris Augendoppler fügt hinzu: „Der deutsche Strafvollzug war schikanös.“
Der deutsche Strafvollzug war schikanös.
Die Verteidigerin des Angeklagten
Urteil: 13 Jahre Haft, nicht rechtskräftig. Die Beute ist übrigens weg. Teilweise hat sie Walter K. für bulgarische Anwälte ausgegeben, teilweise ist sie bei Behörden versickert. Es wird ermittelt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.