Wirbel in Graz

Aus Mangel an Laienrichtern: Prozess platzte

Steiermark
10.12.2021 16:35

Geplatzt ist am Freitag in Graz ein Prozess wegen versuchten Mordes - und zwar schlicht, weil neun Laienrichter ihrer Pflicht nicht nachgekommen sind und unentschuldigt fern blieben. Das kann für die Geschworenen jetzt aber richtig teuer werden. Denn der Schwurgerichtshof kann sie zu saftigen Ordnungsstrafen verdonnern. Bis zu 1000 Euro wären in diesem Fall möglich. Ob es das wert war?

Um 9 Uhr sollte die Verhandlung am Straflandesgericht starten. Einer Vietnamesin, die ihren 18-jährigen Cousin durch Messerstiche in den Hals töten wollte, wird der Prozess gemacht. Ein Streit unter zwei Familienclans, wird gemunkelt.

„Haben zu wenig Geschworene“
Verteidiger, Sachverständige, Staatsanwalt und Angeklagte sind pünktlich erschienen. Nur die Stühle der Laienrichter bleiben leer. „Wir haben zu wenig Geschworene“, erklärt eine Mitarbeiterin dem vorsitzenden Richter Andreas Lenz schließlich den Grund.

Benötigt werden acht Laienrichter plus zwei Ersatz-Geschworene, der Richter lud sicherheitshalber sogar 20. Fünf entschuldigten sich. Von den restlichen 15 erschienen nur sechs.

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Es wird jetzt überprüft, was die Gründe für das unentschuldigte Fernbleiben waren. Wenn kein Grund nachgewiesen werden kann, dann können Ordnungsstrafen bis 1000 Euro verhängt werden.

Barbara Schwarz, Sprecherin des Landesgericht für Strafsachen Graz

Nach knapp zwei Stunden, in denen versucht wird, den Prozess doch noch zum Laufen zu bringen, dann der Abbruch. Die nicht erschienenen Geschworenen können sich auf hohe Strafen einstellen: „Weil es sich um ein sehr komplexes Verfahren handelt und die angelaufenen Prozesskosten aufgrund des unentschuldigten Fernbleibens zu ersetzen sind“, betont Gerichtssprecherin Barbara Schwarz.

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