In Tirol & Vorarlberg

Virologin empfiehlt „noch eine Woche“ Lockdown

Tirol
07.12.2021 15:33

Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer hat am Dienstag angesichts großer regionaler Unterschiede bei der Sieben-Tage-Inzidenz dazu geraten, den Lockdown für Geimpfte in den westlichen Bundesländern um eine Woche zu verlängern. Dass Handel, Gastronomie und Hotellerie im Osten mit „flankierenden Maßnahmen“ öffnen sollen, begrüßte sie. Generell entwickle sich die Lage in allen Bundesländern aber „in die richtige Richtung“.

Weil manche Regionen aber schon von Beginn an „hinterhergehinkt“ seien, seien die westlichen Bundesländer von einem „vernünftigen Niveau", sprich einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 300 noch „weit entfernt“. „Wir müssen jetzt vorsichtig sein“, mahnte Von Laer im APA-Interview. Denn auf den Intensivstationen sei „noch keine wirkliche Entspannung“ zu sehen. Allerdings sei die Zahl der Neuinfektionen in Österreich rückläufig, betonte die Medizinerin. Am Dienstag lag die Zahl der bundesweit bestätigten aktiven Fälle erstmals seit vier Wochen wieder unter 100.000.

„Noch eine Woche länger gönnen“
Es stelle sich natürlich die Frage, ob eine Verlängerung des Lockdowns auch für Geimpfte im Westen politisch durchsetzbar wäre, merkte die Virologin an. Es wäre aber aus ihrer Sicht „gut, wenn man sich hier noch eine Woche länger gönnen würde“. Auch zu Ostern sei schließlich eine solche „regionale Teilung“ möglich gewesen. Damals hatte eine unverändert kritische Situation auf den Intensivstationen in der Ostregion zu einer Verlängerung des Lockdowns in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland geführt.

Stand Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Vorarlberg bei rund 964, in Tirol bei 716. In Oberösterreich und Salzburg, die je nach Definition auch zu den von der Virologin angesprochenen westlichen Bundesländern gehören, lag die Inzidenz ebenfalls hoch - bei rund 680 bzw. 729. Dort dürfte der Lockdown aufgrund der hohen Zahlen aber ohnehin noch länger dauern. Zumindest Oberösterreich will den allgemeinen Lockdown jedenfalls bis 17. Dezember verlängern.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) deutete am Dienstag regionale Lösungen ab kommender Woche an, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) kündigte ein Ende des Lockdowns mit kommendem Wochenende an. Die Frage sei nur noch das Wie.

Nachtgastronomie „noch zu riskant“
Von Laer sprach sich nach wie vor gegen eine Öffnung der Nachtgastronomie aus - wie zuletzt auch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). „Orte wie Bars und Diskotheken, an denen es keine festen Sitzplätze gibt und womöglich auch noch getanzt wird - das ist im Moment noch zu riskant“, führte sie aus. Auch von Großveranstaltungen sei aktuell noch abzuraten.

Omikron spiele ihrer Ansicht nach in der aktuellen Öffnungsdebatte keine „akute“ Rolle. Wesentlich sei jedoch, dass der dritte Stich weiter beworben wird. Sollte die Omikron-Mutation in den nächsten Wochen überwiegen, „ist es sicherlich gut, wenn so viele Menschen wie möglich bereits ein drittes Mal geimpft sind“, unterstrich Von Laer. Langfristig müsse Omikron aber berücksichtigt werden, „parallel zu langsamen Öffnungsschritten, dem Erlass flankierender Maßnahmen und Impfanreizen“, schloss die Virologin.

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