Für eine Küchenhilfe aus dem Bezirk Eferding in Oberösterreich, die für etliche Zwölfstunden-Schichten nicht bezahlt wurde und auch ihr Kurzarbeitsentgelt nicht erhielt, hat die Arbeiterkammer Oberösterreich mehr als 9900 Euro Nachzahlung erreicht. Bei der Übergabe der Nachzahlung musste die Polizei einschreiten. Denn die Freundin des Wirts ließ die Frau eine Quittung über den Erhalt unterzeichnen und rannte mit dem unterschriebenen Zettel und dem Geld davon.
„In der AK-Beratung landen immer wieder dreiste Fälle, aber dieses Verhalten schlägt dem Fass den Boden aus“, sagte AK-Präsident Andreas Stangl. „Zuerst streift sich der Restaurantbetreiber die aus Steuergeldern finanzierte Kurzarbeitshilfe ein, das Kurzarbeitsentgelt zahlt er aber ebenso wie hunderte geleistete Arbeitsstunden nicht. Am Ende will er auch noch die Frau bei der Geldübergabe um ihr Geld prellen“, ärgert sich Stangl.
100 Euro pro Woche
Die Frau arbeitete fast eineinhalb Jahre für das Restaurant im Bezirk Eferding. Sie war oft mehr als zwölf Stunden pro Tag, auch sonntags, im Einsatz. Der Wirt meldete sie aber mit deutlich weniger Stunden bei der Sozialversicherung an und bezahlte hunderte Arbeitsstunden nicht. Im Lockdown erhielt sie ihr Kurzarbeitsentgelt nicht und arbeitete danach acht Stunden täglich im Restaurant, wofür sie 100 Euro pro Woche bekam. Die Frau wandte sich an die AK, erklärte mit deren Unterstützung den vorzeitigen Austritt und forderte den gesamten offenen Lohn nach.
In der AK-Beratung landen immer wieder dreiste Fälle, aber dieses Verhalten schlägt dem Fass den Boden aus.
AK-Präsident Andreas Stangl
Polizei zur Hilfe gerufen
Der Wirt bot daraufhin eine Nachzahlung von 9900 Euro an, mit der sich die Küchenhilfe auch einverstanden erklärte. Bei der Geldübergabe musste die Frau schließlich die Polizei zur Hilfe rufen. Erst als die Polizisten damit drohten, das Lokal zu schließen und die Freundin des Wirts festzunehmen, sah diese ihr Fehlverhalten ein und übergab der Frau ihr Geld.
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