Öffi-Nutzer erzürnt

Felipe verteidigt Parkgebühren für Tiroler Pendler

Tirol
18.10.2021 08:30

Die von Pendlern kritisierte Einführung einer Parkgebühr von rund 200 Euro pro Jahr für das neue Parkhaus am Bahnhof Jenbach wird von Tirols Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe verteidigt. Der überwiegende Teil der Öffi-Nutzer benötige das Parkhaus nicht, argumentiert die grüne Landesrätin auf Anfrage der „Tiroler Krone“.

Erst Telfs, jetzt Jenbach: Parkchaos gibt es da wie dort keines mehr, dafür seit kurzem zwei moderne Parkhäuser – samt Inkasso. Während am Bahnhof Telfs/Pfaffenhofen Pendler schon länger für das Abstellen eines Fahrzeugs zahlen müssen, wird in Jenbach ab 1. Jänner 2022 kassiert. 200 Euro müssen Pendler – wie berichtet – für eine Jahreskarte zahlen. Viele sind darüber erbost, weil sich dadurch das VVT-Jahresticket für Tirol indirekt um rund 40 Prozent erhöht.

„Wir möchten das hohe Qualitätsniveau der Parkmöglichkeiten am Bahnhof Jenbach langfristig sichern, die Parkgebühr dient der Gemeinde zur Deckung der Betriebs- und Erhaltungskosten“, argumentiert die zuständige grüne Landesrätin Ingrid Felipe.

Die Kosten für eine Jahreskarte würden sich damit aber keineswegs erhöhen. Felipe: „Es handelt sich um voneinander getrennte Leistungspakete. Nur der geringe Anteil an Kunden, die mit dem Pkw zum Bahnhof fahren möchte, bezahlt die Zusatzleistung Parken“, sagt Felipe. Das Jenbacher Modell sei vom Pilot-Projekt der Park&Ride-Anlage in St. Valentin (Niederösterreich) übernommen worden. St. Valentin sei, so meinen betroffene Öffi-Nutzer, freilich eher die Ausnahme in Sachen Inkasso. Denn in Ostösterreich seien die Parkhäuser für Pendler überwiegend gratis. „Dort werden die Betriebskosten nicht auf die Bahnfahrer abgewälzt“, weiß ein Unterländer Pendler.

„Öffi-Jahresticket um 365 Euro nicht möglich“
Zerschlagen haben sich rund um das Hick-Hack um die Einführung des österreichweiten Klimatickets auch die Hoffnungen vieler Tiroler, dass der Preis für das VVT-Jahresticket Tirol (derzeit 509,4 Euro) sinken könnte. Sie verweisen in dem Zusammenhang wieder auf den Osten Österreichs. So kostet das neue Klimaticket für Niederösterreich und das Burgenland, vergleichbar mit dem „Jahresticket-Land“ des Verkehrsverbunds Tirol, 550 Euro. Dabei sind die beiden Bundesländer zusammen beinahe doppelt so groß wie Tirol.

„Mit einem 365-Euro-Ticket bei gleichzeitig gestiegenen Ausgaben wäre die hohe Qualität im öffentlichen Verkehr nicht möglich gewesen“, argumentiert Ingrid Felipe.

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