Wie kann ein Fluss aus einem Kraftwerksbau einen Vorteil ziehen? Indem der Betreiber, in diesem Fall die Tiwag, Ausgleichsmaßnahmen für die notwendigen Naturzerstörungen zu treffen hat. Nach dem Brunauer Wehr trifft die „Kühtai-Wiedergutmachung“ nun auch den Inn, der in Stams auf drei Kilometern renaturiert wird.
Auch wenn vom Verwaltungsgericht vorgeschrieben: Für das Image eines Energieunternehmens ist es durchaus förderlich, etwas Gutes für die Natur zu tun. Dementsprechend gut gelaunt präsentierte Tiwag-Vorstand Johann Herdina die nächste Ausgleichsmaßnahme für die Kraftwerkserweiterung im Kühtai nach dem Brunauer Wehr. Im Gemeindegebiet von Stams wird der Inn auf einer Strecke von drei Kilometern so genannt renaturiert.
Neue Innauen entstehen
„Re“ heißt wieder, in diesem Fall wieder so wie früher, denn der Mensch begradigt und nun wird der Inn begnadigt. Im Klartext heißt das, dass das Gewässerbett um bis zu 75 Meter breiter wird und somit unser Fluss etwa den Platz von früher bekommt und die Innauen wiederhergestellt werden. „Es entstehen neue Ruhig- und Flachwasserzonen sowie Schotter- und Sandbänke, die sich immer wieder eigenständig umgestalten werden, und damit neue Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt“, präzisiert Projektleiter Klaus Feistmantl.
Rund 200.000 Kubikmeter Erdreich werden dafür entfernt. Eine positive Begleiterscheinung ist die fachgerechte Entsorgung von 9500 Kubikmeter Müll, der vor Jahrzehnten durchaus legal dort deponiert wurde. Die Arbeiten erfolgen jeweils in den Niedrigwasserperioden zwischen Oktober und April und sollen bis zum Sommer 2023 abgeschlossen sein. Die Projektkosten betragen 13 Millionen Euro.
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