Herzinsuffizienz kann jeden treffen, wenngleich von knapp 800 betreuten Patienten das Durchschnittsalter bei 70 Jahren liegt. Doch die jüngste Patientin ist erst 26. Die Herzschwäche ist ähnlich verheerend wie die meisten Krebserkrankungen: Es gibt viele Todesfälle zu verzeichnen und viele Patienten müssen in den ersten drei bis sechs Monaten nach der ersten Diagnose wieder in stationäre Behandlung. HerzMobil ist der Tiroler Versuch, diese Zahl zu senken. Und es ist gelungen: Nach einem Jahr konnten die Todesfälle und stationären Krankenhausaufenthalte um 49% gesenkt werden. Die Sterblichkeitsrate sank um erstaunliche 66%.
Digitalität in der Medizin
Was ist nun aber HerzMobil und was ist Telemedizin? Es ist digitale, ärztliche Behandlung: Der Patient wird in ein Versorgernetzwerk eingebunden, die über eine App miteinander kommunizieren. Er bekommt Waage, Blutdruck- und Pulsmessgerät sowie ein Handy. Damit kann der Patient selbstständig erhobene Daten, die aktuelle Befindlichkeit und die Einnahme der Medikamente rasch übertragen. Auf diese Weise soll frühzeitig erkannt werden, wenn etwas nicht passt.
Eine Million Euro jährlich
HerzMobil sei einzigartig und Tirol Vorreiter in der Digitalisierung. Langfristig gesehen, werden Patienten dadurch selbstständiger und bekommen ein besseres Verständnis. Auch wirtschaftlich gesehen lohne sich das Programm. HerzMobil Tirol ist eine Kooperation des Landes, der ÖGK sowie des Tiroler Gesundheitsfonds und wird mit rund einer Million Euro jährlich vom Land sowie vom Tiroler Gesundheitsfonds finanziert. Dafür können etliche andere Ressourcen gespart werden. Nicht mit Geld aufzuwiegen ist aber die verbesserte Lebensqualität der Patienten.
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