Nach Schiffbruch

Mutter trinkt eigenen Urin, um Kinder zu retten

Ausland
17.09.2021 13:11

Ein unfassbares Drama hat sich bei einem Schiffsbruch in karibischen Gewässern abgespielt. Eine Mutter hatte mit Freunden und ihren Kids einen Bootsausflug unternommen, der mit einem Schiffbruch endete. Die Venezolanerin Mariely Chacon trieb tagelang mit Sohn (6) und Tochter (2) auf offener See und trank ihren eigenen Urin, um ihre Kinder stillen zu können, damit die nicht verdursten. Besonders tragisch: Die 40-Jährige starb nur wenige Stunden, bevor die Rettungskräfte die Kinder aus dem Wasser zogen.

Was Anfang September ein netter Ausflug mit Familie und Freunden zur unbewohnten Insel La Tortuga werden sollte, wurde zum Alptraum, als eine große Welle ein Loch in den Rumpf des Fahrzeugs schlug. Vier Tage lang trieben die Schiffbrüchigen im Wasser - neben Chacon und ihren Kids schaffte es auch die 25-jährige Kinderbetreuerin Veronica Martinez auf das Rettungsboot.

(Bild: Instagram/inea_venezuela, facebook.com, Krone KREATIV)

Die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel, was die Mutter auf einen verzweifelten Plan brachte: Sie trank ihren eigenen Urin um ihre Kinder stillen zu können, sodass diese nicht dehydrieren. Das gelang auch - der Sechsjährige und die Zweijährige lebten noch, als die Rettungskräfte die Gruppe fanden.

Kinder klammerten sich an toter Mutter fest
Für Chacon kam die Hilfe jedoch knapp zu spät. „Sie starb nur drei oder vier Stunden vor der Rettung der anderen an Dehydration nachdem sie drei Tage nichts getrunken hatte“, teilte ein Sprecher der Einsatzkräfte mit. Ihre Kinder hatten sich an den leblosen Körper geklammert, als die Helfer ankamen. Entdeckt wurden die Schiffbrüchigen von einem Schiff, dass vorbeigefahren war und Alarm schlug. Das Kindermädchen war in einen Kühlschrank geklettert, um sich vor der sengenden Sonne zu schützen.

Von den anderen Menschen, die beim Bootsausflug dabei waren - darunter der Vater der Kinder - fehlte jede Spur. Leider war das Boot nicht mit GPS oder Funk ausgestattet. Wie die Rettungskräfte von der Organisation INEA erklärten, hätten diese Geräte die Überlebenschancen wesentlich erhöht. Die 40-jährige Mutter wurde am 11. September beigesetzt. Das Begräbnis wurde sogar auf YouTube übertragen - zahlreiche Menschen verfolgten den Abschied von der Venezolanerin.

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