Wirbel in Simbabwe
Drohung an Beamte: Ohne Corona-Impfung kein Lohn
In Simbabwe sind erst rund 14 Prozent der Bevölkerung gegen SARS-CoV-2 geimpft. Nun versucht die Regierung in Harare mit einer Zwangsmaßnahme die Impflaune zu heben. Impfverweigerern unter den Staatsbediensteten sollen künftig keinen Lohn erhalten.
Der zuständige Leiter des rund 300.000 Mitarbeiter starken öffentlichen Dienstes bestätigte am Donnerstag in einem Rundschreiben entsprechende Ankündigungen von Justizminister Ziyambi Ziyambi. „In Übereinstimmung mit dem Kabinettsbeschluss werden alle Staatsdiener unverzüglich geimpft; nicht geimpften Mitarbeitern wird nicht erlaubt, sich zur Arbeit zu melden“, heißt es in dem Schreiben von Jonathan Wutawunashe. Wer nicht geimpft sei, müsse zu Hause bleiben.
Gewerkschaften wollen klagen
Zahlreiche Gewerkschaften wollen gegen diese als drakonisch und diskriminierend empfundene Maßnahme Klagen einreichen. „Während wir unsere Mitglieder und alle Bürger zum Impfen ermuntern, werden wir die Regierung wegen der Zwangsimpfung definitiv verklagen; Arbeiter oder Bürger sollten nicht auf Basis ihres Glaubens und ihrer Werte diskriminiert werden - die Regierung sollte lieber mehr tun für die Verbreitung der Information über die Bedeutung der Impfung“, rügte etwa Robson Chere von der Lehrergewerkschaft Amalgamated Rural Teachers‘ Union.
Simbabwe steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise und hat ein sehr schwaches Gesundheitssystem, das bereits vor der Corona-Pandemie überstrapaziert war. Simbabwe hat nach offiziellen Angaben bisher mehr als 127.000 Covid-Infektionen und 4551 Todesfälle gemeldet. Nach offiziellen Angaben gelten seit dem Start der nationalen Impfkampagne im Februar knapp zwei Millionen der 14,6 Millionen Simbabwer als durchgeimpft.
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