„Krone“-Kommentar

Pfui Kohle? Da lacht ganz China

Wirtschaft
18.08.2021 06:00

Natürlich sind wir in Österreich umweltbewusst. So verzichten wir nicht nur auf Atomkraftwerke, sondern inzwischen auch auf Kohlekraftwerke (Deutschland will diesen Ausstieg bis 2038 schaffen). Das sollte die Luft sauber halten und der Rohstoff-Ausbeutung ein Ende setzen.

Fühlt sich gut an? Fein. Nur: Die Realität ist ganz anders. Das mit Österreich stimmt schon, aber die Welt dreht sich nicht nach unseren frommen Wünschen. In fünf asiatischen Ländern sind derzeit mehr als 600 neue Kohlekraftwerke in Bau: 368 in China, 109 in Indonesien, 92 in Indien, 41 in Vietnam und 14 in Japan. Wohlgemerkt: Das sind neue Kohlekraftwerke, die da gebaut werden und vermutlich viele Jahrzehnte in Betrieb sein werden, weltweit sind 1380 neue Kohlekraftwerke in Planung.

Allen politischen Schwüren zum Trotz: China verfeuert mehr Steinkohle als alle übrigen Staaten der Welt zusammen. Da können wir sehr brav und umweltbewusst auf Kohle verzichten - alle Klimaziele, die uns von der Politik verkündet werden, sind so lange Makulatur, solange es Entwicklungen wie bei der Kohle gibt.

Der ungeheure Energiehunger Asiens hat dazu geführt, dass sich der Kohlepreis zuletzt verdreifacht hat. Nicht der Ausstieg wurde belohnt, sondern der Einstieg beim „schwarzen (und schmutzigen) Gold“.

Ein Grund zu resignieren? Ganz und gar nicht, aber die Fakten müssen wir schon nennen können. Auch gegenüber Giganten à la China!

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