GUTEN MORGEN

Abputz-Föderalismus | Ungleiche Gehälter

Wenn es für die Bundesregierung heikel wird - dann gründet sie traditionell eine Kommission. So wird das Problem einmal entschärft, verlagert, ausgelagert. Neuerdings geht man einen anderen Weg: Entschärft, verlagert und ausgelagert wird an die Bundesländer. Das kann man gelebten Föderalismus nennen. Oder schlicht: abputzen! So hat man es bei Tests und Impfungen in den vergangenen Monaten praktiziert, so macht man es jetzt rund um eine - mögliche - Impf-Pflicht. Da herrscht sogar in der sonst so uneinigen türkis-grünen Regierung Einigkeit: Die Länder sollen das gefälligst selbst regeln. Das macht immerhin die schwarze Landeshauptfrau von Niederösterreich, die nun ankündigte, man werde beim Land nur noch Corona-Geimpfte anstellen. In den anderen Bundesländern scheut man vor Alleingängen zurück und fordert bundeseinheitliche Regelungen. Schließlich mache das Virus, wie es die oberösterreichische Vize-Landeshauptfrau formulierte, nicht an Bundesland-Grenzen Halt. Und auch der aktuelle Vorsitzende der Landeshauptleute-Konferenz, der Tiroler Landeshauptmann Platter (ÖVP), fordert eine bundeseinheitliche Regelung. Ob sich die Bundesländer da durchsetzen werden?

Weniger Gehalt, weniger Pension: Die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen - sie schließt sich nicht. Eine der Erklärungen: Der hohe Anteil an Teilzeit-Jobs bei Frauen. Nun sorgt ein neuer Vorschlag von AK und ÖGB für Diskussionen: Mit einer so genannten „Familienarbeitszeit“ will man einen besseren Ausgleich schaffen. Denn wenn beide Elternteile zwischen 28 und 32 Stunden arbeiten, soll es dafür Geld geben. Das halten Experten für einen guten Vorschlag - aber ausreichen würde er nicht, um die Frauen-Gehälter und -Pensionen in die Nähe der Männergehälter zu bringen. Die Ungleichheit regt auch die „Krone“-Leserbriefschreiber auf. So nimmt etwa Herbert Schlemmer aus Mistelbach den sogenannten „Equal Pension Day“ zum Anlass, zu schreiben: „Dass am 1. August Männer schon so viel Pension bekommen haben wie Frauen erst am 31. Dezember, zeigt einmal mehr, dass alle ach so tollen Aktionen der Feministinnen nichts, aber auch rein gar nichts gebracht haben. Binnen-I, Gender-Sternchen, wahnwitzige Gender-Wortkreationen, Verhunzung unserer Bundeshymne usw. haben keiner einzigen Frau in unserem Land in irgendeiner Art und Weise auch nur den allerkleinsten Nutzen gebracht.“ Ganz so krass ist es wohl nicht - aber tendenziell hat der Leser schon viel Wahres formuliert!

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