Die Bilder vom Sommerministerrat in Reichenau könnten aus einem Familienalbum sein. Wie beste Freunde spazieren Sebastian Kurz und Werner Kogler da durch die Landschaft. Auf manchen Fotos zeigt Kogler Kurz die Rax, auf anderen ist es umgekehrt. Vergessen, dass der Chef der Grünen dem Kanzler vergangenen Sonntag in der Klimafrage noch „altes Denken“ vorwarf, nachdem dieser vor einer Rückkehr in die „Steinzeit“ gewarnt hatte. Die Koalitionspartner demonstrieren Harmonie und Einigkeit, man kennt das ja auch von Oppositionsparteien.
Wochenlang hatten sich SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner und ihr burgenländischer Gegenspieler Hans Peter Doskozil Unfreundlichkeiten ausgerichtet, bis Rendi-Wagner dem widerspenstigen Landeshauptmann über die „Krone“ ein Versöhnungsangebot übermittelte. Man traf einander auf einem Schiff in Kärnten, für ein Beweisfoto reichten die Friedensbemühungen nicht.
Es ist der ewige Kreislauf der Politik. Konflikte werden, auch von den Medien, dankbar zelebriert, jede Streitpartei versucht, sich zu profilieren. Dann kommt das Argument, dass die Wähler von Politikern erwarten, dass diese Probleme lösen, anstatt welche zu schaffen. Also kehren sie zur Sachpolitik bzw. Vernunft zurück, und dann beginnt das Spiel von vorne. Übers Klima wird noch sehr viel gestritten werden. Das ist schön und gut, solange der gemeinsame Nenner das Interesse an einer lebenswerten Umwelt bleibt. Das steht hoffentlich außer Streit.
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