Maturareise mit Folgen

Gewalt, Missbrauch und Corona – die Akte X-Jam

Niederösterreich
13.07.2021 16:37

Missbrauch, Gewalt, K.-o.-Tropfen und jetzt auch das noch: Bei der beliebten X-Jam-Maturaparty in Kroatien sollen auch jede Menge Coronaviren herumgeschwirrt sein. Insider sprechen von einem Cluster (Minimum 200 Infizierte) - der Veranstalter von lediglich zehn Fällen. Die Akte X-Jam schlägt auf jeden Fall weiter hohe Wellen ...

Es wird nicht ruhig um eine der lautesten Abschlusspartys Europas. Immer mehr Betroffene melden sich bei Bastian K. (18), jenem couragierten Niederösterreicher, der die Sache ins Rollen gebracht hat, aber auch bei der „Krone“.

„Es war etwas in meinem Getränk“
Darunter die 19-jährige Patricia aus Oberösterreich: Es war kurz nach Mitternacht, die Musik war verstummt, Patricia will ins Zimmer, ihren Koffer packen. Plötzlich wird ihr übel, sie sucht ein WC auf - Filmriss. Zwölf Stunden später erwacht sie, total k. o. Sie ist überzeugt: „Es war etwas in meinem Getränk.“

Bis zu 200 Corona-Infizierte
Ihre Freundinnen wenden sich an die Crew, bekommen zur Antwort: „Wir haben keine Zeit, um nach Alk-Leichen zu suchen.“ Auch eine Durchsage soll verweigert worden sein. Patricia war am Ende ihrer Kräfte, sagt sie. Aber nicht nur K.-o.-Tropfen sollen unters Tanz-Volk gemischt worden sein, auch Covid-19-Viren! Die Rede ist von Minimum 200 Infizierten. Offiziell bestätigt werden zehn Fälle.

„Um lückenlose Aufklärung bemüht“
Veranstalter Alexander Knechtsberger zeigt sich„betroffen“ und ist „um lückenlose Aufklärung bemüht“. Fakt sei: Vier Securitys wurden vor Ort des Areals verwiesen. Mit Bastian K. wurde (bereits) Kontakt aufgenommen: „Aber erst Tage nachdem ich an X-Jam geschrieben hatte, keine Antwort bekam und die ,Krone‘ davon berichtet hatte.“

Verfahren gegen Verdächtigen in Österreich
Für jenen 19-Jährige, der als Teilnehmer einer Maturareise in Kroatien eine ebenfalls aus Österreich stammende Maturantin in einem Hotelzimmer vergewaltigt haben soll, klickten bereits am 7. Juli die Handschellen, wie am Dienstag vom Außenministerium bestätigt wurde. Am darauf folgenden Tag wurde der 19-Jährige einem U-Richter vorgeführt, der die Enthaftung des Burschen anordnete und zugleich die strafrechtlichen Ermittlungen an die österreichischen Behörden abtrat. Der 19-Jährige konnte Kroatien verlassen, er trat unverzüglich die Heimreise an, wo nun die zuständige Staatsanwaltschaft - maßgeblich dafür ist der Wohnsitz des 19-Jährigen - ein Inlandsverfahren einleiten wird.

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