Lehrerin und Sängerin

„Das Klassenzimmer ist für mich wie eine Bühne!“

Steiermark
10.07.2021 08:00

 Natalie Holzner pendelt sehr erfolgreich zwischen Klassenzimmer und Schlagerbühne.  Kurz vor Ferienbeginn hat die Voitsbergerin ihre neue Single „Legendär“ präsentiert.

Juhu - endlich Ferien, Sommer und eine Leichtigkeit, die Schüler, Eltern aber auch Lehrer nach dem Corona-Schuljahr herbeigesehnt haben. „Ich will jetzt neue Energie tanken und auf andere Gedanken kommen“, seufzt Natalie Holzner, die Musik und Deutsch am Grazer Keplergymnasium unterrichtet. „Ich bin froh, dass ich die Schülerinnen ohne große Defizite durchs Jahr gebracht habe“, freut sie sich über den Zeugniserfolg ihrer Klasse, wo keiner mit einem „Deckel“ in die Ferien geschickt wird. In der eigenen Schulzeit war sie davor nicht gefeit. „Die Fünfer hat es in Englisch und Italienisch gegeben.“ Daraus macht die Schlagersängerin auch keinen Hehl, sondern vielmehr ihr Lebenscredo: „Gib nicht gleich auf!“

Lehrerin mit Entertainer-Qualitäten
Damit ließen sich auch die Herausforderungen im Coronajahr leichter stemmen. „Die Schüler haben mitbekommen, dass sie als verlorene Generation stigmatisiert werden! Das war nicht fair und demotivierend“, bedauert die Sängerin, die als Pädagogin gerne und bewusst auf die Qualitäten einer Entertainerin zurückgreift, um ihr Lernpublikum mit positiver Energie und guter Laune mitreißen und auch motivieren zu können.

„Für mich ist das Klassenzimmer wie eine Bühne“, gesteht Natalie Holzner, die Job und Schlagerkarriere zwar strikt trennt und über ihre Leidenschaft an der Schule kein großes Trara macht. Doch Google entlarvt die Sängerin bei den Schülern. „Wenn ich darüber plaudere, dann nur in den Pausen, wo ich auch gute Tipps und neue Moves für Videos von den Schülern bekomme.“

Auf der Spuren von Winnetou
Zu sehen sind diese etwa im Video zur aktuellen Single „Legendär“, das auf der kroatischen Insel Pag gedreht wurde. „Eigentlich wollten wir an den Schauplätzen der legendären Winnetou Filmen drehen, doch dann haben wir mit einer spektakulären Steinwüste die perfekte Kulisse für den Drohnen-Dreh gefunden.“

Um die Kosten für das Musikvideo im Rahmen zu halten, hat die Sängerin vieles selbst in die Hand genommen. Auch die nächste Veranstaltung am 31. Juli auf der Burg Obervoitsberg trägt ihre Handschrift, auch wenn sie dabei die Corona-Angst zu spüren bekommt: „Wir gehen auf Nummer sicher und konnten lediglich 200 Karten auflegen. Damit rechnet sich die Veranstaltung nicht“, bedauert Natalie Holzner. Doch fast hätte Corona viel mehr ruiniert.

„Froh, dass ich den Job behalten konnte“
Die Sängerin wollte 2020 ihren Lehrerjob an den Nagel hängen, denn der Terminkalender war mit Auftritten prall gefüllt, die Zeit reif für den Absprung zur großen Karriere. Doch dann legte Corona das Künstlerleben lahm und ein Rückzieher war in letzter Sekunde möglich „Ich bin froh, dass ich meinen Job behalten konnte. Nicht auszudenken, wenn mit einem Schlag alles verloren gewesen wäre.“

Nach Absprache mit der Schulleitung lassen sich Job und Schlagerkarriere unter einen Hut bringen. So wäre sogar die Teilnahme an den Dancing Stars möglich. „Das wäre ein Traum“, bringt sich die Voitsbergerin selbst in das Kandidatenkarussell der neuen Dancing-Star Staffel im Herbst ein.

Auch Songs für andere
Bis dahin gibt es erholsame Ferien ohne großartige Urlaubspläne, aber die Feier des vierten Hochzeitstages mit Ehemann und Musikproduzenten Dominik Hemmer. "Wir haben uns kaum ein Jahr gekannt und gleich geheiratet, strahlt die Sängerin und Komponistin, die gemeinsam mit ihrem Mann auch Songs für andere schreibt und an prominente Adressen verschickt.

„An Helene Fischer haben wir uns zwar noch nicht rangetraut, an aber Beatrice Egli schon. Und auch Christian Anders und die Geschwistern Hofmann haben bereits zugegriffen.“ Diese spontanen Reaktionen wünscht sich die Weststeirerin auch von den Fernsehmachern, denn mit TV-Einladungen schaut es für heuer düster aus. Die 31-Jährige nimmt es gelassen, „denn jeder soll seinen Weg finden, wie er sich verkauft. ’Sex sells’ ist jedenfalls nicht mein Ding“, beteuert Holzner, die ihrem pädagogisch wertvollen Image nicht selbst schaden will. Denn spätestens im Herbst geht es auch für sie wieder in die Schule.

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