Wollte helfen

Frau T. bleibt nach Malaria-Skandal allein übrig

Kärnten
03.07.2021 08:00

Sie wollte Leben retten - stattdessen starb eine Frau: Eine Oberkärntnerin bleibt nach dem Malaria-Skandal allein übrig. Wie berichtet, starb eine Patientin in Klagenfurt an der verseuchten Blutspende - außer Frau T. wurde aber niemand zur Verantwortung gezogen.

„Meiner Frau geht es sehr schlecht. Jetzt im Nachhinein ist es natürlich klar und jeder sagt: Wie kann man so blöd sein? Aber damals, da hat sie einfach nur ihr Kreuzl gemacht und helfen wollen wie schon so viele Male zuvor.“ Im Februar 2019 hatte Frau T. in Oberkärnten Blut gespendet. Den langen Aufklärungsbogen habe sie, wie ihr Mann für sie erklärt, quasi im Blindflug unterschrieben. Und niemanden extra darüber informiert, dass sie gerade erst von einem Sozialprojekt aus Uganda zurückgekehrt war und zudem eine Malaria-Prophylaxe genommen hatte.

Bisher musste sich wegen der malariaverseuchten Blutspende nur die Spenderin selbst vor einem Strafgericht verantworten. (Bild: Manuela Karner)
Bisher musste sich wegen der malariaverseuchten Blutspende nur die Spenderin selbst vor einem Strafgericht verantworten.

Es sei ihr nicht bewusst gewesen, was sie damit anrichten könnte. Wie berichtet, starb eine Patientin in Klagenfurt an der verseuchten Blutspende - außer Frau T. wurde aber niemand zur Verantwortung gezogen. “Keiner hat mir ihr geredet. Das Rote Kreuz wollte von Anfang an nichts wissen von uns. Wir werden im Stich gelassen. Man nimmt das Blut, verdient damit Geld - und das war’s dann,„ wirft Familie T. vor. Strafrechtlich wurde bisher nur die Spenderin zur Verantwortung gezogen. “Die Kosten sind hoch, belasten uns sehr. Aber das ist nichts gegen das Gefühl, mit dem meine Frau leben muss„, sagt Herr T. noch abschließend im “Krone„-Gespräch. “Ein Mensch ist tot, weil sie pflichtbewusst einen Fehler gemacht hat. Es tut ihr so leid."

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