Sträflinge gefoltert

I: 52 Gefängniswärter wegen „Massaker“ in Haft

Ausland
30.06.2021 10:33

Gefängnisbeamte der italienischen Strafanstalt von Santa Maria Capua Vetere (nördlich von Neapel) sollen im April 2020 Häftlinge gefoltert haben. Nach einer Revolte sei es zu stundenlangen brutalen Misshandlungen gekommen. Ein Untersuchungsrichter berichtete, dass Gefangene gezwungen worden seien, sich auszuziehen und niederzuknien. Wächter, die Helme trugen, um nicht identifiziert zu werden, seien mit Knüppeln auf die wehrlosen Insassen losgegangen. Die Ermittler sprachen von einem „Massaker“, das vier Stunden gedauert haben soll. 52 Wärter wurden von der Exekutive festgenommen.

Einige der Verdächtigen sollen sich auch Botschaften via Messenger-Dienst Whatsapp geschickt haben - „Wir werden sie wie Kälber töten“ und „Wir werden die Bestien zähmen“, hieß es. „Sie haben vier Stunden Hölle erlebt“, so der Inhalt einer anderen Nachricht.

Die betroffenen Spezialkräfte der Strafvollzugspolizei werden der Brutalität verdächtigt und könnten auch wegen Folter angeklagt werden, hieß es aus Justizkreisen. Zu den Verdächtigten zählen auch Ärzte, die falsch bescheinigt hätten, dass einige Wärter bei den Zusammenstößen verletzt worden seien.

Gefängnisrevolten in Italien

Nach Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in Italien war es im März 2020 zu Revolten in mehreren italienischen Gefängnissen gekommen. Grund für die Proteste waren die Maßnahmen gegen das Coronavirus. So wurden Besuche von Verwandten ausgesetzt. Außerdem beklagten Insassen schlechte hygienische Zustände in den stark überfüllten Strafanstalten. Bei den Revolten, die in rund 30 italienischen Gefängnissen ausbrachen, kamen mindestens 13 Insassen ums Leben.

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