GUTEN MORGEN

Österreichisches Neuland | Krieg an unserer Grenze

Das gab es noch nie. Nein, jetzt ist hier ausnahmsweise NICHT die Rede vom ersten Achtelfinalspiel einer österreichischen Fußballnationalmannschaft am Samstag. Ja, zwar betritt auch im Londoner Wembley-Stadion Österreich morgen Neuland. Aber schon gestern betrat der österreichische Bundespräsident, wie er selbst sagte, „Neuland“ - mit der Exekutionsanordnung an das Gericht, zu sichten, ob das Finanzministerium von Gernot Blümel wirklich alle vom Untersuchungsausschuss angeforderten Akten geliefert hat. Die nun per Zufallsgenerator bestimmte Richterin muss sämtliche Akten sicherstellen, prüfen, welche privat sind und diese aussortieren, den Rest soll sie bis zum 15. Juli dem U-Ausschuss weiterreichen. Und genau so eine Exekutionsanordnung des Präsidenten gab es eben noch nie. Auch wenn die beiden „Neuländer“ in Sachen Fußball und Präsidentschaftsanordnung in der Sache so rein gar nichts miteinander zu tun haben: Man darf sich fragen, ob Österreich in beiden Fällen etwas zu gewinnen hat?

Was man nach dem Zweiten Weltkrieg für ausgeschlossen gehalten hatte, wurde vor genau 30 Jahren plötzlich Realität: Krieg mitten in Europa, direkt an der österreichischen Grenze! Ende Juni 1991 sagte sich die jugoslawische Teilrepublik Slowenien vom kaputten, von serbischen Kommunisten gelenkten Gesamtstaat los. Die alt-jugoslawischen Generäle wollten den Zerfall des Bundesstaates nicht hinnehmen und setzten die Panzer Richtung Slowenien in Marsch - wo sie auf wehrhafte Bürger und junge Soldaten trafen, die mit der serbischen Volksarmee nichts mehr zu tun haben wollten. Es kam zu dramatischen Szenen bis zu unseren Grenzen, an die sich in unserer heutigen Ausgabe etwa Martin Radinger erinnert. Er war als Reporter der „Kärntner Krone“ gemeinsam mit anderen Journalisten in Bleiburg-Grablach, als plötzlich Kugeln um seine Ohren pfiffen - jugoslawische Militärs feuerten auf junge slowenische Soldaten. Radinger und seine Kollegen blieben dabei zum Glück unverletzt. Auch Slowenien hat den kurzen Krieg gut überstanden. Der Rest Jugoslawiens allerdings hat auch drei Jahrzehnte nach dem Zerfall nur bedingt Tritt gefasst - man denke speziell an die anhaltende bosnische Tragödie.

Einen schönen Tag!

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