„In der Kinder- und Jugendhilfe treten die Folgen der Pandemie in der letzten Zeit noch deutlicher zum Vorschein“, beobachtet Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer. Die Belegung der Kriseneinrichtungen hat sich in den letzten zwei Monaten verdoppelt. Kinder- und Jugendpsychiater berichten von 200 Kontakten pro Woche zu Themen wie Schulverweigerung, Essstörungen, Suizidgefahr. Betroffen sind schon 11-Jährige.
Die Hilfsangebote der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen ganze Familien in einer schwierigen Situation.
Birgit Gerstorfer ist Soziallandesrätin des Landes Oberösterreich
Ferienaktion geplant
Damit Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen auch Ferien genießen können, gibt es von der Kinder- und Jugendhilfe auch heuer eine Ferienaktion. Die Plätze wurden auf 514 aufgestockt, das sind um 184 mehr als vorher. Das Angebot richtet sich besonders an armutsgefährdete Familien, Alleinerziehende und Mehrkindfamilien.
Solidarität ist keine Einbahnstraße. Wir müssen jetzt Verständnis für die Bedürfnisse der jungen Menschen zeigen.
Clemens Klingan, Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf in OÖ
Mehr Platz für Junge
Stress mit Homeschooling, Gewalt zu Hause, Angst, keinen Job zu bekommen – viele junge Menschen stehen nach wie vor unter großem Druck. Der fehlende persönliche Austausch mit Freunden hat die psychischen Belastungen verstärkt, sind sich Clemens Klingan, SOS-Kinderdorf OÖ und Rudolf Fessl vom Kinderhilfswerk sicher. Sie fordern nun Städte und Gemeinden auf, gemeinsam mit Partnern der Jugendarbeit mehr Plätze und Treffpunkte zu schaffen, wo sich junge Menschen ungestört aufhalten können.
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