Chirurg sauer

Streit um verschobene Operationen im Salzkammergut

Oberösterreich
19.05.2021 18:00
Schlagabtausch um das Ausmaß wegen Corona aufgeschobener Operationen am Salzkammergutklinikum des Landes: Der Gmundner Chirurg Peter Holzberger äußert geharnischte Kritik am Ärztlichen Direktor Tilman Königswieser, weil sein Haus weit negativer betroffen sei als angegeben.

Das Salzkammergut Klinikum hat kürzlich eine positive Bilanz gezogen: „Seit Mitte Oktober 2020 waren an den Standorten Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck insgesamt mehr als 8000 Operationen geplant, mehr als 80 Prozent davon konnten trotz Pandemie durchgeführt werden. Die Absetzquote betrug damit gerade einmal 18 Prozent.“ Das sei „trotz eines Vielfachen mehr an Corona-Infizierten sowie Covid-19-Patienten in unseren Spitälern“ deutlich weniger gewesen als während der ersten Welle im Frühjahr 2020, als 32 Prozent der OPs nicht durchgeführt werden konnten. Zitiert wurde in diesem Zusammenhang auch der Ärztliche Direktor Tilman Königswieser, der eine Stütze von Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) im Corona-Krisenstab des Landes ist.

Chirurg widerspricht
Dieser Darstellung, von der er in einem regionalen Medium gelesen hat, widerspricht allerdings der Chirurg Dr. Peter Holzberger, langjähriger Oberarzt am Teil-Klinikum Gmunden. In einem geharnischten Mail an die Führung der Gesundheitsholding des Lande beschwert er sich über „die völlige Uninformiertheit“ Königswiesers. Denn: „Auf der Chirurgie in Gmunden ist das Verhältnis gerade umgekehrt.“ Also wohl eher 80 Prozent Absetzquote.

Zitat Icon

Wir haben noch immer Eingriffe zu verschieben. Da ersuchen wir um Verständnis. Wir werden alles daran setzen, dies aufzuholen!

Tilman Königswieser, Ärztlicher Dir. Salzkammergutklinikum

Königswieser zur „Krone“: „Es trifft den Standort Gmunden mit mehr OP-Reduktionen, da dieser für das Salzkammergut Klinikum die Corona Zentrale ist und wir hier mehr Personal zur Coronabehandlung freistellen müssen.“ Insgesamt gelte: „Wir nützen alle Möglichkeiten. Und haben in der zweiten und dritten Welle alle akuten und dringlichen Eingriffe durchführen können. Und wir fahren tatsächlich wieder mit 80 Prozent OP-Kapazitäten.“

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