Nach Wirbel um AGB

Studie zeigt: Jeder Dritte meidet jetzt WhatsApp

Digital
12.05.2021 12:08

Der Wirbel um die neuen Nutzungsbedingungen, die am Samstag in Kraft treten sollen, hat dem Ruf des Messengers WhatsApp bei den Nutzern geschadet. Laut einer Studie aus Deutschland hat jeder dritte Smartphone-User WhatsApp den Rücken gekehrt oder nutzt den Dienst bewusst weniger als früher. Viele probieren andere Messenger aus - und landen dabei erst wieder bei WhatsApp-Mutter Facebook.

Die Debatte um die neuen WhatsApp-AGB, die verstärkten Datenaustausch mit Facebook vorsehen, hat zu einem beachtlichen Nutzerexodus bei WhatsApp geführt. Viele User sahen sich nach Alternativen um, geht aus einer Umfrage des Marktforschers Omniquest unter 1000 Smartphone-Nutzern in Deutschland hervor, aus der Golem.de zitiert.

Die Ergebnisse: Fast ein Viertel der Befragten nutzen WhatsApp bewusst weniger. 4,3 Prozent haben WhatsApp ganz den Rücken gekehrt. 41 Prozent der Befragten haben in den letzten Monaten andere Messenger ausprobiert, wobei hier mit 24 Prozent ein Großteil wieder bei Facebook gelandet ist - beim Facebook Messenger. 18 Prozent haben Telegram eine Chance gegeben, 13 Prozent Signal ausprobiert. Auch Apples iMessage (11 Prozent), den Schweizer Krypto-Messenger Threema (10 Prozent) und Element/Matrix (7 Prozent) haben enttäuschte WhatsApp-User getestet.

Mehrheit nutzt WhatsApp weiter wie gewohnt
Rund 60 Prozent der Befragten nutzen WhatsApp derweil weiter wie gewohnt - meist schlicht deshalb, weil die meisten Freunde und Verwandten ebenfalls die Facebook-Tochter nutzen. 14 Prozent geben an, sich der Datenschutz-Diskussion bei WhatsApp nicht bewusst zu sein, einem Viertel sind die geplanten AGB-Änderungen schlicht egal. Diese Gruppe dürfte den neuen WhatsApp-AGB bereits zugestimmt haben oder den derzeit eingeblendeten Aufforderungen, dies zu tun, über kurz oder lang Folge leisten.

WhatsApp hatte die Einführung der neuen AGB eigentlich für Februar geplant, dann auf 15. Mai verschoben und Nutzern angedroht, nach dem Stichtag den Funktionsumfang einzuschränken. Davon hat man zuletzt wieder Abstand genommen: Auch wer nicht bis Samstag zustimmt, soll WhatsApp weiter nutzen können, aber weiterhin Hinweise zu den AGB angezeigt bekommen. Wie lang man Nutzern letzten Endes wirklich Zeit lässt, den Bedingungen zuzustimmen, blieb offen.

Andere Regeln in Europa, Datenschützer greift durch
Facebook und WhatsApp betonten bei der Bekanntgabe der neuen Nutzungsbedingungen, dass diese für Nutzer in Europa nichts ändern. Es gebe „keine Änderungen an den Praktiken der Datenweitergabe von WhatsApp in der europäischen Region (einschließlich Großbritannien), die sich aus den aktualisierten Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie ergeben“, so WhatsApp. Die Zustimmung der User in Europa will man freilich trotzdem.

Kurz vor dem Start der neuen Richtlinien gerieten WhatsApp und Facebook mit ihren Nutzungsbedingungen zuletzt noch einmal ins Visier von Datenschützern: In Deutschland hat der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar Facebook verboten, „personenbezogene Daten zu verarbeiten, soweit dies zu eigenen Zwecken erfolgt“. Das Verbot gilt für maximal drei Monate. Caspar will eine Entscheidung auf europäischer Ebene herbeiführen, daher wurde eine Befassung durch den Europäischen Datenschutzausschuss (EDSA) beantragt.

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