Die Liste der Absagen beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (29./30. Mai) wird länger und länger. Dennoch gibt es vom Veranstalter keine Wildcard für einen österreichischen Lokalmatadoren.
Nicht nur die österreichische Elite – darunter Ivona Dadic, Verena Preiner, Sarah Lagger und Dominik Distelberger – verzichetet auf eine Teilnahme am Traditions-Meeting in Götzis. Auch der belgische Top-Star Nafissatou Thiam (kein Wettkampf-Start mehr vor Olympia) und die Engländerin Katarina Johnson-Thompson (verletzt) gaben den Meeting-Verantwortlichen nun einen Korb. Die Gründe der Athleten nicht am Mehrkampf-Meeting in Götzis teilzunehmen wurden seitens der Trainer und Athleten wie folgt kommuniziert:
Um auf Absagen reagieren zu können, führt der Veranstalter für solche Fälle eine Warteliste. Auf Nachfrage der „Krone“ sei auf dieser Liste aber kein Österreicher vorgesehen. Für den Sportlichen Leiter Walter Weber gibt es keinen Grund, um eine Wildcard an einen Österreicher zu vergeben. „Jeder Teilnehmer hat einen Heimvorteil bei uns. Uns ist es am liebsten, dass sich die Athleten über ihre Leistung empfehlen. Aktuell ist es so, dass etwa Chiara Schuler und Daniel Bertschler vom Leistungsniveau noch nicht so weit sind“, erklärt Weber.
Das Starterfeld sei darüber hinaus schon überfüllt, sodass keine entsprechenden Athleten mit einem ähnlichen Leistungsniveau - wie etwa die erwähnten Österreicher Chiara Schuler und Daniel Bertschler - zusätzlich eingeladen werden könnten, führt Weber weiter aus. Darüber hinaus wisse er nicht, wie eine junge Sportlerin das verkraftet, wenn sie deutlich hinterherhinkt", erläuterte Weber der Krone Ende April.
Einen anderen Ansatz lieferte hierzu ebenfalls Ende April VLV-Sportdirektor und Trainer von Chiara Schuler Sven Benning. „Chiara ist bewusst, dass der Abstand zu den anderen Athletinnen groß ausfallen würde. Es geht nicht immer darum, eine Urkunde zu bekommen, auf der Platz eins steht. Für sie wäre es aber eine tolle Chance und Erfahrung“, so Benning und ergänzte: „Es wäre doch schön - gerade wenn alle Österreicher absagen - wenn zumindest ein, zwei Lokalmatadoren dabei wären.“
So scheint es fix, dass die Traditions-Mehrkampfveranstaltung heuer – erstmals seit 2008 – ohne Österreicher abgehalten wird.
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