Zu Streik aufgerufen

Mehrere Tote bei gewalttätigen Demos in Kolumbien

Ausland
05.05.2021 17:46

Seit Tagen wird in mehreren Städten Kolumbiens gegen die Regierung demonstriert, 19 Menschen starben dabei bisher. Bei erneuten gewalttätigen Auseinandersetzungen sind mindestens 46 Menschen verletzt worden. „Was für eine schmerzvolle Nacht. Wir hatten eine brutale Eskalation der Gewalt. 30 Zivilisten und 16 Polizisten wurden verletzt“, schrieb die Bürgermeisterin der Hauptstadt Bogota Claudia López am Mittwoch auf Twitter. 

Das Metrobussystem Transmilenio funktioniere wegen der angerichteten Zerstörung nur noch eingeschränkt, teilte die Bürgermeisterin mit. Laut der kolumbianischen Zeitung „El Espectador“ kam es in der Hauptstadt in der Nacht auf Mittwoch wieder zu Zusammenstößen zwischen einer Sondereinheit der Polizei und Demonstranten. 

Demnach wurden 25 Polizeistationen angegriffen und teilweise angezündet, eine davon mit zehn Polizisten darin. Auch aus anderen großen Städten Kolumbiens wie Medellin und Cali wurden Gewalt, Zerstörung und Chaos in der Nacht des siebenten Protesttages gemeldet. Auf Videos war zu sehen, wie Sicherheitskräfte in Cali mit Tränengaskartuschen auf Demonstranten schießen.

Tote bei Zusammenstößen in Cali
Bisher waren besonders die Proteste in Cali am Montag von Gewalt überschattet gewesen. Bürgermeister Jorge Ivan Ospina bestätigte am Dienstag, dass es fünf Tote und 33 Verletzte gegeben habe. UN und EU zeigten sich alarmiert wegen Berichten über exzessive Polizeigewalt. Die nationale Ombudsstelle hatte am Montag eine Untersuchung von bis dahin 19 Todesfällen während der Protesttage gefordert.

Proteste an umstrittener Steuerreform entzündet
Tausende Kolumbianer hatten am Mittwoch vergangener Woche ihren Protest gegen eine umstrittene, inzwischen zurückgenommene Steuerreform begonnen. Wirtschaftsminister Alberto Carasquilla, der die Reform angestoßen hatte, trat zurück. Die Proteste gehen dennoch weiter - für Mittwoch wurde zu einem neuen Generalstreik aufgerufen. Die Forderungen umfassen nun auch gesellschaftlichen Wandel und echte Reformen.

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